: Politik verstehbar machen

Wie kann man psychisch erkrankten Menschen politische Themen nahebringen, wie andererseits bei politisch Verantwortlichen Interesse und Verständnis für Menschen mit einer psychischen Erkrankung wecken? Mit diesen Fragen beschäftigt sich derzeit ein Arbeitskreis von Nutzern und Mitarbeitern des Reha-Vereins.

Die im September anstehende Kommunalwahl und die gleichzeitige Wahl des Oberbürgermeisters bot für die Fragestellung einen aktuellen Einstieg. So empfingen Dieter Schax, Geschäftsführer des Reha-Vereins, und Genesungsbegleiterin Denise Brenneis kürzlich den amtierenden Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.

Wie funktioniert eine Kommunalwahl eigentlich? Was sind die Haupt-Aufgaben eines OB? Wie steht der erste Bürger der Stadt Mönchengladbach zu Fragen, die Menschen mit einer psychischen Erkrankung bewegen? Welche Konzepte vertritt er und wie hat er zusammen mit Bürgern und anderen Verantwortlichen die Kommunalpolitik und Entwicklung der vergangenen Jahre gestaltet? Das wollten die Mitglieder des Arbeitskreises von ihm wissen, hatten darüber hinaus aber auch einige persönliche Fragen.

Eigentlich war geplant, den OB in den Arbeitskreis einzuladen. Das war coronabedingt aber leider nicht möglich. Also stellte Dieter Schax sich als Sprachrohr zur Verfügung und führte ein Interview mit dem OB.

Zur Frage „Was macht ein OB eigentlich?“ erklärte Reiners, dass sich die Aufgaben aus drei Haupt-Komponenten zusammensetzen. Als OB sei er vor allem Vorsitzender des Rates, oberster Dienstherr von mehreren tausend Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie Repräsentant der Stadt. Er stellte aber auch klar, dass ein OB kein Alleinregent sei, sondern immer die Unterstützung der anderen Beteiligten brauche, um Entscheidungen zu treffen, Entwicklungen anzustoßen und zu begleiten.

Bekanntlich tritt Reiners nicht erneut bei der Kommunalwahl im September an. Ob es denn schon Pläne für die Zeit nach seiner Amtszeit gäbe, wollten die Mitglieder des Arbeitskreises wissen. Das möchte er auf sich zukommen lassen. Einen Plan gibt es jedoch schon: Reisen. Dazu haben er und seine Frau Silvia ein Wohnmobil gekauft.

Was er dem neuen OB mit auf dem Weg geben wolle? Antwort Reiners: „Man braucht ein Gefühl für diese Stadt. Das bekommt man am besten, wenn man auf alles neugierig ist, was sich hier so tut. Am Ende muss man an einen Punkt kommen, wo man diese Stadt mag und daraus die Motivation ziehen, für sie und ihre Bürgerinnen und Bürger zu arbeiten.“