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: „Wenn das kein Humor ist...“

: „Wenn das kein Humor ist...“

In der VOX-Serie „Die Pferdeprofis“, hilft er, schwierige Mensch-Pferd-Beziehungen in Balance zu bringen. Mit einem Mix aus Comedy und Training unterhält Bernd Hackl am kommenden Sonntag, 3. November, die Zuschauer im Pferdezentrum Schloss Wickrath. Für alle, die keine Karten mehr bekommen haben, haben wir dem Pferdprofi vorab ein paar Fragen gestellt.

Extra-Tipp: Herr Hackl, die meisten unserer Leser kennen Sie als Pferdeprofi aus dem Fernsehen, wo Sie zeigen, wie man Pferd-Mensch-Probleme in den Griff kriegen kann. Da wird es ja auch schonmal lustig. Auf der Live-Tour gibt’s noch mehr zum Lachen?

Bernd Hackl: Auf der LIVE-Tour wird es richtig lustig, weil ich in den kurzen Verschnaufpausen zwischen den Pferden ein jeweils ca. 15-minütiges Comedy-Programm vorbereitet habe. Der Titel der diesjährigen Tour lautet „Kriegspfad für ALLE“.

„Kriegspfad für ALLE“, bezieht sich der Showtitel nur auf die Reiterei oder auch auf das Restleben?

„Kriegspfad für ALLE“ bezieht sich auf viele Bereiche in unserem Leben, da wir alle uns stetig über Kleinigkeiten ärgern und dadurch enorm an Lebensqualität einbüßen. Dennoch macht das genau uns Menschen aus, denn eigentlich freuen wir uns manchmal sogar, wenn wir uns ärgern dürfen. Wir suchen förmlich Gründe, uns aufzuregen. Im Nachhinein betrachtet, vor allem in der Pferdewelt, sind diese Dinge teilweise so lustig, dass wir uns über uns selbst eigentlich kaputtlachen könnten. Die Show behandelt ein bisschen Politik, den eigenen Ärger in der Scheidung und ganz viele Pferdedinge, zum Beispiel einen absoluten Horror-Ausritt, der genau betrachtet und ins Detail zerlegt die Lachtränen in die Augen treibt.

Nehmen Sie nur die Zweibeiner auf die Schippe oder auch die Vierbeiner?

Ich fürchte, vor mir ist gar nichts und niemand sicher, weil ich am besten und meisten sogar über mich selbst lachen kann.

Haben Pferde auch Humor?

Ich kann nicht für alle Pferde sprechen, aber mein Fips hat neben einem sehr eigenen Charakter, aus meiner Sicht auch sehr viel Humor. Auf einer Pferdemesse sollte ich vor Jahren eine Demo in einem Roundpen machen. Fips, damals noch jung, war mein Vorführpferd. Ich ließ ihn also frei im Roundpen laufen und legte das Halfter in die Mitte. Fips benahm sich vorbildlich, war ein regelrechter Schatten und folgte mir auf Schritt und Tritt. Ging ich vorwärts, ging er vorwärts; ging ich rückwärts, ging er rückwärts; ging ich seitwärts, ging er seitwärts… ein regelrechter Spiegel meiner selbst. Was leider dazu führte, dass ich ein bisschen den Bezug zur Realität verlor und damit begonnen habe, über mich hinaus zu wachsen. Nach fünf bis zehn Minuten der Angeberei wollte ich nun mit der eigentlichen Arbeit beginnen und machte mich auf den Weg zum Halfter. Fips überholte mich, packte das Halfter und begann vor 400 Zuschauern eine regelrechte Verfolgungsjagd, die leider rund 15 Minuten dauerte… ein bewegungstalentiertes Westernpferd, das sich nicht einfangen lassen möchte, erwischt man leider auch nicht so einfach. Nach 15 Minuten hatte er ein Einsehen mit meiner verzweifelten Lage, kam zu mir, warf mir das Halfter vor die Füße und hat sich vermutlich gedacht „Komm lass uns gehen, Alter!“ Lernfaktor der Vorführung gleich null, Lachfaktor beim Publikum 100 Prozent! Wenn das kein Humor ist, dann weiß ich auch nicht…

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Tun Pferde absichtlich Dinge, um ihre Menschen zu ärgern?

Ich würde es den Pferden nicht unterstellen, aber ich glaube, es sind manchmal schon seltsame Zufälle und Parallelen.

Bei den Pferdeprofis dauert es ja oft Monate, bis Zwei- und Vierbeiner wieder entspannt miteinander sind. Was erwartet die Zuschauer im Training an nur einem Tag?

Mir ist wichtig, dass die Menschen sehen, wie spielerisch der Umgang mit Jung- und auch problematischen Pferden sein kann und sollte. Was bei den Pferdeprofis sehr viel Zeit braucht, ist das Festigen des erlernten Verhaltens und die Zusammenarbeit mit dem Besitzer, der den richtigen Umgang lernen muss. Mir ist es ein großes Anliegen, in der LIVE-Show zu zeigen, dass die Vorgehensweise im Training im Fernsehen nicht verfälscht dargestellt wird, sondern meine Art der Arbeit mit Pferden tatsächlich genau so spielerisch und unkompliziert auch auf kurze Zeit vor rund 1000 Menschen zielführend ist. Wenn die Menschen ihr Verhalten den Pferden gegenüber verändern, werden die Pferde ihre Verhaltensweisen dem Menschen gegenüber verändern. Die Basis meines Trainings beruht auf Respekt und Vertrauen. Respekt muss ich mir verdienen und das Vertrauen ist eine Vorschussinvestition des Menschen gegenüber dem Pferd.

Vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Ulrike Mooz