Naturschutzgemeinschaft Eicken (BI) will sich gegen Radschnellweg wehren

Bürgerinitiative gegen Radschnellweg : Wissen die Politiker nicht, was sie tun?

Wissen die Politiker nicht, was sie da beschließen?, haben sich Roman Zimprich und etwa zwei Dutzend andere Naturschützer in Anbetracht der Planung des Radschnellweges zwischen Krefeld und Mönchengladbach gefragt – und prompt die Naturschutzgemeinschaft Eicken (BI) gegründet.

„Den Menschen wird nur gesagt, was sie ‚Tolles’ bekommen – einen Radschnellweg – aber nicht zu welch hohem Preis!“, mahnt Roman Zimprich, Sprecher der neu gegründeten Naturschutzgemeinschaft Eicken (BI), die sich gegen die „naturzerstörerischen Pläne“ wenden und die Menschen aufklären will.

So weist die Bürgerinitiative darauf hin, dass laut Machbarkeitsstudie zum Radschnellweg zwischen Krefeld und Mönchengladbach (Seite 57f.) „das ehemalige Bahngelände ein wertvolles Sekundärbiotop für viele Tier- und Pflanzenarten“ darstelle und als linienförmiges Element im innerstädtischen Bereich zudem eine wichtige Vernetzungsfunktion erfülle.

Die Bürgerinitiative hat viel vor, sie will die Unterschutzstellung nach dem Landes- bzw. Bundesnaturschutzgesetz entweder als Naturdenkmal oder als geschützter Landschaftsbestandteil beantragen. Die Planungsbehörde habe man bereits angeschrieben, Briefe an OB Felix Heinrichs und die Untere Forstbehörde sollen folgen.

Zimprich, der das Gebiet „kennt wie seine Westentasche“, erklärt weiter: „Der Bahnbetrieb hier wurde vor über 80 Jahren eingestellt und das Gelände der Naturbegrünung sich selbst überlassen.“ Nach dem Landesforstgesetz sei es inzwischen Wald, dessen Umwandlung nicht statthaft sei.

Auch über die Dimensionen des Projekts hat sich die Bürgerinitiative Gedanken gemacht. Denn es gehe nicht um einen schmalen Fahrradweg von drei Metern Breite. Nach den Förderrichtlinien des Landes müsse eine Breite von vier Metern plus 2,5 Metern für Fußgänger, also von 6,5 Metern gegeben sein, und damit wäre nicht einmal die Sicherheit von Fußgängern, Hundehaltern und Eltern mit Kindern gewährleistet. „Hat mal jemand darüber nachgedacht, was für gefährliche Situationen sich da ergeben können?“, empört sich Zimprich. Von den rund 30 000 Quadratmetern Grünfläche und geschätzt 1 000 Sträuchern und Bäumen, die zerstört werden müssten, ganz zu schweigen.

Für die Förderung des Fahrradverkehrs seien die Mitglieder der Bürgerinitiative natürlich auch, aber es gebe Alternativen zur Wegeführung, zum Beispiel über den südlich der ehemaligen Bahn liegenden Dünner Feldweg. Außerdem bestünde die Möglichkeit, mehr Straßen zu „Fahrradstraßen“ auszubauen, wie die Brucknerallee. CO² durch Rad- statt Pkw-Verkehr einzusparen, sei sicherlich erstrebenswert. Aber, so Zimprich: „Die Bäume dort spenden so viel Sauerstoff – das schafft der schönste Radschnellweg nicht!“

Wer sich für die Naturschutzgemeinschaft Eicken interessiert, kann eine Mail schicken an: roman.zimprich@gmail.com