Nicht nur das Gelenk, auch Muskeln, Sehnen oder Gelenkkapseln können die Ursache sein: Schulterschmerzen – was nun?

Nicht nur das Gelenk, auch Muskeln, Sehnen oder Gelenkkapseln können die Ursache sein : Schulterschmerzen – was nun?

Jede Armbewegung schmerzt oder scheinbare Bleigewichte lasten auf den Schultern – Schulterschmerzen können Betroffenen selbst einfache alltägliche Bewegungen erschweren. „Ursache muss dabei jedoch nicht immer das Schultergelenk selbst sein“, weiß Prof. Dr. David Pfander, Direktor und Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulentherapie am Krankenhaus Neuwerk.

„Häufig bewirken gelenksnahen Bereiche, etwa Muskeln, Sehnen oder Gelenkkapsel, diese Beschwerden.“ Das Schultergelenk ist eines der beweglichsten im menschlichen Körper, so dass eine genaue Diagnose unter Einsatz moderner bildgebender Verfahren nur von erfahrenen Orthopäden gestellt werden kann. Um Betroffenen zu helfen, muss daher zunächst unterschieden werden: Handelt es sich um chronische oder akute Schulterschmerzen, etwa als Folge eines Unfalls oder einer Sportverletzung?

Regelmäßige ruckartige Bewegungen und einseitige Belastungen oder aber der bekannte „Tennisarm“ am Ellenbogen: Sportler können hier besonders verletzungsanfällig sein. „Das Spektrum ist groß – von Sehnenverletzungen und Schultergelenkszerrungen bis hin zu Frakturen am Schlüsselbein oder Oberarmkopf. Wenn keine gröberen Verletzungen der Schulter bestehen, können nicht-operative Therapien eine Linderung der Beschwerden bringen – etwa der gezielte Einsatz von Krankengymnastik oder eine Schmerztherapie durch spezielle Medikamente und Spritzen.“ Zugleich betont der Experte: „Achten Sie darauf, Ihre Gelenke bei späteren sportlichen Aktivitäten nicht zu überlasten, sonst besteht das Risiko einer chronischen Erkrankung.“ Spätestens dann bringt ein operativer Eingriff Erleichterung – etwa bei dem sogenannten Impingement-Syndrom der Schulter: Hier kommt es während der Bewegung zur Einklemmung von Weichgeweben unter dem Schulterdach.

Durch eine minimal-invasive Operation – die Haut wird geschont, der Wundheilungsprozess gefördert – kann der Engpass erweitert und Patienten so wieder Bewegungsfreiheit ermöglicht werden. Eine weitere häufige Erkrankung an der Schulter ist die Arthrose, die unter anderem . als Folge von Rheuma auftreten kann. „Rheuma manifestiert sich gerade bei älteren Menschen häufig zunächst an den Schultern“, weiß der langjährige Rheumatologe, der zugleich auch Leiter des Endoprothetik-Zentrums Mönchengladbach ist. Wer Schmerzen vor allem im Ruhezustand hat, die in die Oberarme oder Nacken ausstrahlen, sollte dringend einen Facharzt aufsuchen.

Aber auch hier gilt: Erst wenn konservative Therapien wie Krankengymnastik in Kombination mit entzündungshemmenden Medikamenten und gesunder Ernährung langfristig keinen Erfolg bringen, kommt es zu einem chirurgischen Eingriff. Bei einer fortgeschrittenen Arthrose des Schultergelenkes rät Prof. Pfander den Einsatz eines Kunstgelenks – eine Operation, die Schmerzen lindern und die Beweglichkeit des Schultergelenkes deutlich verbessern

kann

(Report Anzeigenblatt)