1. Viersen

Ehrenamtliche Digital-Paten des Caritasverbandes haben viel zu tun

Hilfe für Senioren : Digital-Paten sind sehr gefragt

Auf dieses Angebot haben viele ältere Menschen offenbar gewartet: Die ehrenamtlichen Digital-Paten des Caritasverbandes haben alle Hände voll zu tun – sie helfen seit einigen Monaten beim Umgang mit Smartphone, Tablet oder PC. Und sie suchen Verstärkung.

. Diesen Satz haben die Digital-Patinnen und -Paten der Caritas schon häufig in ihren regelmäßigen Sprechstunden gehört: „Mein Enkel hat gesagt, ich soll mir ein Smartphone kaufen…“ Und nun ist das Gerät zwar da, aber die Bedienung gestaltet sich ungewohnt bis kompliziert.

„Wege in die digitale Welt gemeinsam gehen“: Unter diesem Motto unterstützen die ehrenamtlichen „Digital-Paten“ des Caritasverbandes ältere Menschen bei den ersten Schritten. Dankbar für das Angebot ist auch Irmgard Donkels. Irgendwann stellte die aktive Seniorin fest: „Meine Freundinnen sind alle fit mit ihrem Smartphone, aber ich nicht.“ Die 80-Jährige wandte sich an Hiltrud Schmitz (81), die sich seit dem vergangenen Sommer als Digital-Patin engagiert. „Oft ist WhatsApp der Ausgangspunkt, das möchten viele können“, berichtet die frühere Lehrerin. Nach einigen Treffen mischt Irmgard Donkels nun viel sicherer in ihrer Freundinnen-WhatsApp-Gruppe mit.

Etwa ein Dutzend Frauen und Männer hat Hiltrud Schmitz in den vergangenen Monaten bereits beraten. Digital-Pate Heinz-Josef Pelzer (71) hat mit fünf Senioren ebenfalls schon insgesamt mehr als 20 Termine gehabt. Einer seiner Klienten ist Christian Brüning. „Ich habe mich darüber geärgert, dass ich ein tolles Smartphone habe, aber nur einen Bruchteil der Möglichkeiten nutzen kann“, erzählt der 78-Jährige. Inzwischen weiß er längst, in welchem Ordner er die Fotos findet, wenn er das Handy an den Laptop anschließt. Über seinen Digital-Paten sagt Brüning: „Ihm gebührt ein Riesen-Lob für seine Geduld.“ Heinz-Josef Pelzer wiederum macht sein Ehrenamt viel Spaß: „Ich lerne Menschen kennen, höre ein bisschen ,Vertäll‘ und habe das gute Gefühl, dass ich jemandem helfen kann“, erläutert der ehemalige Mathe-, Technik- und Religionslehrer.

So sieht das auch Thomas Halbe. Mit seinen 60 Jahren ist der selbstständige Unternehmer für IT-Beratung aus Willich derzeit der jüngste Digital-Pate der Caritas. Und genau wie Jutta A. Ysop (74) und Peter Kuczewski (75) weiß er: „Wir könnten unsere Sprechstunde jede Woche machen – der Bedarf ist einfach riesig.“

Derzeit konzipieren die Digital-Paten gemeinsam mit den Gemeindesozialarbeiterinnen Melina Friedrich und Manuela Nazemi-Bogda vom Caritasverband mehrere Infoveranstaltungen zu den Themen „Digitaler Nachlass“ und „Sicherheit im Internet“. Hier geht es um den digitalen Fingerabdruck, den ein Mensch hinterlässt Termine für die Infoveranstaltung zum „Digitalen Nachlass“ gibt es schon, und zwar am Donnerstag, 5. Mai, von 18.30 bis 19.30 Uhr im Mehrgenerationenhaus Viersen, Heierstraße 17, sowie am Dienstag, 10. Mai, von 18 bis 19 Uhr in der Begegnungsstätte Schiefbahn, Hochstraße 67.

Sowohl in Viersen als auch in Willich suchen die Digital-Patinnen und -Paten der Caritas noch Unterstützung. „Es kommen so viele Anfragen, dass wir unser Team gerne mit weiteren ehrenamtlich Engagierten verstärken würden“, sagt Manuela Nazemi-Bogda. Auch Studenten sind willkommen. Kontakt für Viersen über das Mehrgenerationenhaus der Caritas, 02162/ 93893560, mgh@caritas-viersen.de, für Willich über das Freiwilligen-Zentrum, 02154/ 413270, fwz@caritas-viersen.de.