1. Viersen

Gewässerprojekt Niersverband: Vogel- sowie Pflanzenarten angesiedelt

Gewässerumgestaltung Fritzbruch : Natur erobert sich Raum zurück

Gewässerumgestaltung Fritzbruch in Süchteln: Bereits vor Abschluss der Arbeiten erobert sich die Natur ihren Raum zurück.

. Vogelzwitschern – Zirpen – erstes Grün. Obwohl das Gewässerprojekt des Niersverbandes in Fritzbruch noch nicht vollständig abgeschlossen ist, siedeln sich bereits zahlreiche Vogel- sowie Pflanzenarten an. Darüber hinaus bietet die nun geschwungene Laufführung der Niers ein neues Zuhause für Kleintiere und Fische.

Im Frühjahr wurden die Erdarbeiten am parallel zur Niers liegenden, regelbaren Rückhalteraum abgeschlossen. Dieser wird über zwei Schlauchwehre gesteuert, die Anfang Juli eingebaut wurden. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten an der Elektro- und Maschinentechnik ausgeführt werden.

Bereits im letzten Jahr wurde der Niersabschnitt außerhalb des Rückhaltebeckens durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Niersverbandes naturnah umgebaut. Hier hat sich die Vegetation bereits voll ausgebreitet. Neben krautigen Pflanzen und Gräsern sind auch die ersten kleinen Erlen zu sehen, die in wenigen Jahren die Niersufer beschatten werden.

Zukünftig fließt ein Teil der Niers durch den neuen Rückhalteraum. Bei starken Regenfällen kann dann stark verdünntes Mischwasser aus Viersen-Süchteln in diesen Bereich geleitet und dort gespeichert werden. Über eine Drossel wird das Wasser, nachdem es durch eine Filterschicht zur Rückhaltung von Schwebstoffen geflossen ist, langsam in die Niers abgeleitet. Neben der Schaffung von Rückhalteraum für Regenwassern ist ein wesentliches Ziel des Niersverbandes, mit dieser Maßnahme, auch Nahrungs- und Rastbiotope für seltene und geschützte Wat- sowie Wasservögel zu entwickeln. Bereits jetzt haben sich eine Reihe von Vogelarten angesiedelt. Gesichtet wurden u. a. Kiebitze, Waldwasserläufer, Flussregenpfeiffer und Weißstorch.

Insgesamt hat der Niersverband dann den ursprünglich geradlinig verlaufende 700 Meter lange Niersabschnitt in den vergangenen drei Jahren zu einem rund 1,6 Kilometer langen, geschwungenen und mehrfach verzweigten Flusslauf ausgebaut. Für das vom Niersverband geplante und gebaute Projekt hat der Kreis Viersen einen Teil der Flächen zur Verfügung gestellt. Der Niersverband übernimmt auch die weitere Pflege des Gebiets. Aufgrund der Lage im Naturschutzgebiet arbeitet er eng mit den zuständigen Behörden zusammen.

Die Niersverband-Vorständin Sabine Brinkmann hat sich aktuell das Projekt vor Ort angesehen: „Dies ist neben dem Projekt im Mönchengladbacher Bresgespark aktuell eines unserer größten Gewässerprojekte an der Niers. Wir haben hier die Besonderheit, dass wir mehrere Ziele realisieren können“, erklärt Brinkmann. „So können wir das bei Starkregen anfallende Wasser zwischenspeichern. Zusätzlich nutzen wir den Bereich zur Gestaltung unterschiedlicher Gewässerarme und damit unterschiedlicher Lebensräume an der Niers. Dadurch schaffen wir weitere Strukturen, die die ökologische Entwicklung in und an der Niers unterstützen und stärken den natürlichen Wasserkreislauf Insgesamt verbinden wir so die Wasserwirtschaft mit ökologischen Aspekten und fördern die Artenvielfalt“, fasst Brinkmann zusammen.