1. Viersen

Kreis Viersen baut im Kreisgebiet neues Funknetz

Funknetz LoRa-WAN : Digitale Infrastruktur verbessern

Der Kreis Viersen baut im Kreisgebiet ein neues, flächendeckendes Funknetz – das sogenannte LoRa-WAN (Long Range Wide Area Network) – für Smart-City Anwendungen auf. Genutz werden könnte es etwa für das Fernwarten von Zählerständen oder Smart Parking.

Das Lora-WAN agiert unabhängig vom Mobilfunknetz der großen Provider. Derzeit laufen die vorbereitenden Arbeiten, im November erfolgen die Montagearbeiten. Bis zum Jahresende sollen insgesamt rund 50 Antennenstandorte in Betrieb genommen werden.

Das neuartige Funknetz wird allen interessierten Nutzergruppen kostenlos zur Verfügung gestellt und basiert auf dem „Long Range Wide Area Network-Standard“. Dieses ist in der Lage, kleine Datenmengen über eine große Entfernung oder auch von abgelegenen und schwer zugänglichen Orten, energieeffizient, kostengünstig und sicher zu übertragen. Die Schmalbandtechnologie in Kombination mit batteriebetriebenen, drahtlosen Sensoren überwindet auch große Distanzen bei einem sehr geringen Energieverbrauch. In ländlichen Gebieten können das bis zu 15 Kilometer Distanz sein. Die Batterien der Sensoren sind aufgrund des geringen Verbrauchs extrem langlebig.

„Mit der Inbetriebnahme des kreisweiten LoRa-Netzes schaffen wir einen weiteren wesentlichen Baustein zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur in unserem Kreis. Wir schaffen damit ein Angebot für jedermann, dessen Nutzung kostenfrei und ohne Lizenzierungsmodelle möglich ist. Der Datentransfer erfolgt verschlüsselt und ist nur für den jeweiligen Anwender abrufbar“, erklärt Landrat Dr. Andreas Coenen.

„Das Netz wurde so konzipiert, dass eine Verdichtung durch weitere Antennen jederzeit möglich ist. Es ist zudem offen angelegt, so dass auch Antennen Dritter eingebunden werden könnten“, sagt Rainer Röder, technischer Dezernent.

Christian Böker, Leiter des Amtes für digitale Infrastruktur und Verkehrsanlagen des Kreises Viersen ergänzt: „Anwendungsfälle gibt es in nahezu allen Bereichen, auf kommunaler Ebene ebenso wie in der Landwirtschaft, im Gewerbe oder im Privatbereich. Im Kreis Viersen wurden in Pilotprojekten sowohl Füllstandsensoren getestet als auch Feuchtigkeitssensoren im Boden zur Steuerung der Bewässerung von Straßenbäumen an Kreisstraßen.“

„Weitere Nutzungsoptionen sind etwa die Fernwartung von Zählerständen, die Auslesung von Grund- oder Hochwassermessstellen, Smart-Parking, intelligente Straßenbeleuchtung oder Automatisierung im Gebäudemanagement“, berichtet Sebastian Cüsters, Koordinator für digitale Infrastruktur des Kreises Viersen.

Er erteilt unter 02162/ 39 -1747 oder per E-Mail an breitband@kreis-viersen.de Auskunft bei weiteren Detailfragen zur Technik und insbesondere zu Anwendungsmöglichkeiten und deren Realisierung.

Für Interessierte gibt es eine Infobroschüre, die auf www.kreis-viersen.de/themen/digitale-infrastruktur/lorawan abgerufen werden kann.