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Apotheker bitten darum, keine Medikamente zu spenden

Krieg in der Ukraine : Geld statt Medikamente

Der Krieg in der Ukraine führt vor Ort zu Engpässen bei Medikamenten, Verbandsstoffen und Hilfsmitteln. Viele Menschen möchten helfen und Arzneimittel spenden. Wesentlich sinnvoller ist es jedoch, Geld an seriöse Hilfsorganisationen zu spenden.

Die Hilfsorganisationen arbeiten gezielt mit Helfern vor Ort zusammen und wissen genau, welche Medikamente und medizinischen Materialien an welcher Stelle dringend benötigt werden. „Die Spendengelder können so gezielt und direkt für die Beschaffung und Verteilung der notwendigen Medikamente eingesetzt werden“, erklärt Dr. Joachim Kresken, Pressesprecher der Apotheker im Kreis Viersen.

Arzneimittelspenden sind auch deswegen schwierig, weil sie speziellen gesetzlichen und fachlichen Anforderungen entsprechen müssen. So handelt es sich bei Arzneimitteln um sogenannte besondere Güter, die nicht ohne Weiteres in andere Länder transportiert werden dürfen. Sie müssen auch in Krisenzeiten offiziell exportiert und vom Zielland importiert werden. Auch bei der Zusammenstellung, bei Verpackung, Transport und der Zwischenlagerung ist fachliches Know-how gefordert, um die Qualität bis zur Verteilung in der Krisenregion sicherzustellen.

Zudem führt es bei den bereits stark belasteten Helfer*innen zu einem großen Aufwand, eingehende Sachspenden richtig zu sortieren und gezielt weiterzuleiten. Für eine schnelle und gute Versorgung fehlt dann schlicht der Überblick. Häufig entsprechen Arzneimittelspenden auch nicht dem Bedarf im Krisengebiet und finden keine Verwendung.

Deshalb der Appell von Apotheker Dr. Joachim Kresken an die Menschen im Kreis Viersen: „Bitte spenden Sie Geld an die Hilfsorganisationen, aber spenden Sie keine Arzneimittel!“

Viele Hilfsorganisationen arbeiten mit Unterstützung von Apotheker*innen zusammen: Sie koordinieren die Beschaffung und Lieferung der Medikamente und kontrollieren die richtige Lagerung der Bestände vor Ort. So erreichen die Arzneimittel direkt die ukrainischen Krankenhäuser, Ärzte, mobilen medizinischen Teams, Flüchtlingsunterkünfte und Kinderheime. Mit Geldspenden werden diese gezielten Arzneimittelkäufe finanziert.

So stellen Hilfsorganisationen etwa spezielle Notfallpakete zusammen, mit denen bis zu 10.000 Menschen drei Monate lang mit Medikamenten versorgt werden können.

Mehrere seriöse Hilfsorganisationen, die von Apothekern unterstützt werden, sind derzeit für die Menschen in der Ukraine im Einsatz.

Hier können Sie spenden:
action medeor e. V.
Sparkasse Krefeld
IBAN: DE 78 3205 0000 0000 0099 93, BIC: SPKRDE33
Stichwort „Ukraine“

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e. V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91, BIC: DAAEDEDDXXX
Betreff „Ukraine-Hilfe“

Apotheker helfen e. V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE 02 3006 0601 0004 7937 65, BIC: DAAEDEDD

Weitere Informationen unter:
www.medeor.de
www.apotheker-ohne-grenzen.de
www.apotheker-helfen.de