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Ein neues Zuhause am Lichtenberg

Ein neues Zuhause am Lichtenberg

Still ist es im Erdgeschoss des Viersener Multi-Living-Homes. Noch. Gegen 16 Uhr kommen die Bewohner aus der Schule - Kinder und Jugendliche mit teilweise schweren Behinderungen, die jede Menge „Leben in die Bude“ bringen.

Die VAB hat das Multi-Living-Home am Lichtenberg 25 gebaut - und mit der Lebenshilfe Kreis Viersen einen kompetenten Partner für die stationäre Einrichtung der Eingliederungshilfe, so der offizielle Name, gefunden.

Elf Mädchen und Jungen im Alter zwischen sieben und 18 Jahren haben hier in zwei gemischten Wohngruppen seit August letzten Jahres ein zweites Zuhause gefunden. „Damit sind wir auch voll belegt“, sagt Frank Zillessen, bei der Lebenshilfe für den Bereich Viersen zuständig.

Das Besondere am Multi-Living-Home: Im Obergeschoss befinden sich Wohnungen, es leben somit Menschen mit und ohne Behinderung in einem Haus; ein Stück weit gelebte Inklusion.

Die Kinder- und Jugendlichen fühlen sich wohl in ihrem neuen Heim. Jeder hat ein eigenes Zimmer, außerdem gibt es für jede Gruppe einen Gemeinschaftsbereich mit Wohn- und Esszimmer, Küche, Terrasse und Garten. Letzterer wird im Frühjahr angelegt und mit behindertengerechten Spielgeräten ausgestattet - auch dank einer Spende von 1 000 Euro des Kempener Malerbetriebs Günter und Burkhard Horst.

Der 15-jährige Sohn Robin Horst lebt in der Einrichtung, weil die Betreuung des behinderten Jungen zu Hause schwierig ist und er in der Wohngruppe deutlich besser gefördert und gefordert werden kann. Zudem schätzen es seine Eltern sehr, dass „es hier kein starres Gefüge gibt“, betont Burkhard Horst.

Robin lebt drei Tage die Woche bei ihnen in der Familie, es gibt viele gemeinsame Freizeitaktivitäten und die Eltern werden konsequent mit in die Erziehung eingebunden. So ist es auch bei den anderen Mädchen und Jungen. „Das handhaben wir von Fall zu Fall ganz individuell“, betont Zillessen.

In den Wohngruppen wird gemeinsam gegessen, gelacht und gespielt, aber natürlich auch mal gestritten. Eigentlich alles ganz normale Dinge, dort wo Menschen zusammenleben. „Mit der Kommunikation untereinander ist es hier allerdings deutlich schwieriger“, weiß Frank Zillessen.

Zum einen ist die Situation für die Mädchen und Jungen in der Gruppe eine andere als in ihren Familien, zum anderen sind die Bewohner teilweise sprach-, seh- und hörbehindert. Unterstützt werden sie im Alltag von 25 Mitarbeitern (Nachtwache, Hauswirtschaft, Erzieher und Sozialpädagogen).

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Alle elf Kinder und Jugendliche kommen übrigens aus dem Kreis Viersen und den angrenzenden Gemeinden. Das heißt, die eigene Familie und Freunde leben ganz in der Nähe; längst keine Selbstverständlichkeit angesichts der wenigen freien Plätze im Bereich der stationären Eingliederungshilfe.

(Report Anzeigenblatt)