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Ein weiteres Übergangsheim für Viersen wird derzeit geprüft/ Akut hohe Flüchtlingswelle: Geflüchtet. Und jetzt?

Ein weiteres Übergangsheim für Viersen wird derzeit geprüft/ Akut hohe Flüchtlingswelle : Geflüchtet. Und jetzt?

„Ein klares Signal“ möchte Bürgermeister Günter Thönnessen geben: „Die Menschen sind hier willkommen.“ Er spricht dabei von den Flüchtlingen, die nach Viersen kommen. Er stellt jedoch auch klar: „Es ist eine schwierige Aufgabe“.

Aktuell gebe es eine „sehr starke Flüchtlingswelle“, sagt Thönnessen. Das Thema sei „unkalkulierbar“. Denn niemand könne voraussagen, wann wie viele Menschen der Stadt zugewiesen werden. Akut ist der Zustrom sehr hoch. Derzeit kommen wöchentlich zwischen zehn und 15 Flüchtlinge nach Viersen. „In der Regel mit einer Vorankündigung von 48 Stunden“, so Dr. Paul Schrömbges, Erster Beigeordneter der Stadt. Er verweist darauf, dass das Thema nicht nur eine Aufgabe für Verwaltung und Rat sei, sondern „gesamtbürgerschaftlich zu sehen ist.“

Zunächst jedoch ist das drängendste Problem die Frage nach der Unterbringungsmöglichkeit. Derzeit gibt es 352 Plätze. Die verteilen sich auf sieben Wohnungen (120 Plätze) sowie die Übergangsheime an der Schmiedestraße (100), am Marienplatz (87), an der Bodelschwinghstraße (23) sowie An der Josefskirche (22). Für 2015 ergibt sich jedoch der Bedarf von 520 Plätzen. Deshalb verhandelt die Verwaltung aktuell über „kurzfristig realisierbare Wohnungsunterbringungen“. Aber natürlich gilt es auch, sich langfristig wappnen zu können. Das Gebäudemanagement ist damit beauftragt, das Einrichten eines weiteren Übergangsheims zu prüfen. Konkret geht es dabei um das Schulgebäude der Diergardtschule und um den Standort Buschfeld im Rahser. Hier könnte ein Wohncontainer aufgestellt werden. Grundsätzlich können auch Wohnungen von Privatleuten angemietet werden. Wer das ermöglichen kann, wird gebeten, sich bei der Stadt Viersen zu melden (Ruf 02162/ 101 290 oder 101 400).

Eine Lösung wie in Mönchengladbach, wo ein ehemaliger Discounter für die Unterbringung von Flüchtlingen umfunktioniert worden ist, lehnt die Stadt ab. Noch. „Wir möchten das nicht“, sagt Schrömbges. Er fügt hinzu: „Aber bei immer weiter steigenden Zahlen könnte es nötig werden, dass wir uns auch darüber Gedanken machen müssen.“ Er und Bürgermeister Thönnessen werden nicht müde zu betonen, dass sich die Stadt Viersen ihrer Verantwortung stelle. Es gebe einen „Verteilungsmechanismus“, der als Kommune nicht beeinflussbar und steuerbar sei.

Die Verantwortung, der man sich stelle, ist, so Thönnessen, „nicht zum Nulltarif zu haben.“ Eine Summe sei schwer zu kalkulieren. Von einer Million Euro Mehrbelastung für den Haushalt zu sprechen sei aber „nicht abwegig“, so Schrömbges.

Hinter allen Zahlen und allen Platzplanungen sei aber immer klar, dass es um Menschen geht. „Gerade was das Flüchtlingsdasein angehet, muss man sagen, dass Deutschland weiß, was das ist“, so Thönnessen.

(Report Anzeigenblatt)