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Paritätischer Wohlfahrtsverband: Neuer Ratgeber für gehörlose Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind: Gewalt: Mit Bildern Hilfe bekommen

Paritätischer Wohlfahrtsverband: Neuer Ratgeber für gehörlose Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind : Gewalt: Mit Bildern Hilfe bekommen

Gehörlose Frauen sind besonders oft von häuslicher Gewalt betroffen, denn für sie ist es sehr schwer, sich von außen Hilfe zu holen. Deshalb hat der Paritätische Wohlfahrtsverband NRW die Broschüre „Häusliche Gewalt - Informationen für gehörlose Frauen“ herausgegeben.

Das Frauenzentrum Viersen begrüßt diese Initiative.

Häusliche Gewalt hat viele hässliche Gesichter: Schläge, Drohungen, Einschüchterungen, Isolation, wirtschaftliche Abhängigkeit, sexuelle Übergriffe - „das Muster ist fast immer gleich“, weiß Karin Gottschlich vom Frauenzentrum Viersen. Wie der Paritätische Wohlfahrtsverband NRW in einer Studie ermittelt hat, erleben gehörlose Frauen besonders häufig Gewalt in Ehe oder Partnerschaft. Die Opfer können nicht einfach zum Hörer greifen und die Polizei anrufen, sie haben oft keine Informationen über ihre Rechte als Frau, zudem gibt es nur sehr wenige Hilfsangebote für gehörlose Frauen. Hier will die neue Broschüre ansetzen: In einfacher Sprache und mit vielen Bildern wird in dem Ratgeber erklärt, was betroffene Frauen tun können und wo im Kreis Viersen sie Hilfe erhalten. Zudem ist ein vorgedrucktes Notfall-Fax eingelegt, dass direkt an die Kreispolizeibehörde Viersen geschickt werden kann.

„Die meisten Informationen zum Thema häusliche Gewalt sind für Gehörlose nur schwer verständlich“, weiß Karin Gottschlich. Gebärdensprache und Schriftsprache hätten einen grundlegend unterschiedlichen Aufbau. Viele Texte seien für Gehörlose schwer zu lesen, insbesondere wenn sie verschachtelte Sätze und viele Fremdwörter enthielten. „Mit der Broschüre möchten wir Kommunikationsbarrieren abbauen. Wir wollen die Opfer ermutigen, den Schritt zu wagen und eine Beratungsstelle aufzusuchen“, ergänzt Sozialpädagogin Anna Janßen. Im Frauenzentrum ist man auf gehörlose Opfer eingestellt und wird im Bedarfsfall eine Gebärdendolmetscherin hinzuziehen.

(Report Anzeigenblatt)