: „Notfelle“ brauchen Hilfe

Der gemeinnützige Verein Notfelle Niederrhein versorgt und betreut ausgesetzte sowie wildlebende Streunerkatzen. Allein 230 Kastrationen hat der Tierschutzverein bisher in diesem Jahr aus Spenden finanziert. Doch die Kassen sind leer und Unterstützung für den Verein dringend nötig.

Kreis Viersen. Molly entdeckt mit ihren großen grünen Augen und noch etwas scheu ihr neues Zuhause. Die ehemalige Straßenkatze wurde zusammen mit ihrem Kitten Luna vom Verein Notfelle Niederrhein von zwei neuen Frauchen „adoptiert“. Natürlich wurden die beiden Jungkatzen kastriert. „Darauf achten wir besonders, damit die Katzen sich nicht weiter unkontrolliert vermehren können“, erklärt Tanja Kawaters, Schriftführerin beim Verein Notfelle Niederrhein. Die unkontrollierte Population ist die Hauptursache für das Leid der Straßenkatzen.

Gerade vergangene Woche hat der Verein an zwei Stellen im Kreisgebiet zahlreiche Katzen eingefangen und gesichert und 42 Kastrationen durchführen lassen. Die medizinische Betreuung kostet natürlich richtig viel Geld. „Unsere Kassen sind leer, wir brauchen dringend finanzielle und tatkräftige Unterstützung, um unsere Arbeit weiterführen zu können“, sagt Tanja Kawaters. Mit Spenden wurden bislang in diesem Jahr 230 Tiere kastriert – „wir haben durchschnittlich rund 3.000 Euro Tierarztkosten jeden Monat, aber die Aktion vergangene Woche schlug schon mit über 2.500 Euro zu Buche“.

132 Pflegetiere hat der Verein im laufenden Jahr aufgenommen und versucht weiter zu vermitteln. Die ehemaligen „Notfelle“ Molly und Luna haben Glück gehabt, sie sind zwei der geschätzten rund 10.000 Streuner in Viersen, die sich nun über einen gesicherten Futter- und Schlafplatz freuen können. „Täglich versorgen wir rund 40 Streunerkatzen an Futterstellen selbst, unterstützen andere Futterstellen und betreiben die Tiertafel in Süchteln mit etwa 60 Kunden“, beschreibt Tanja Kawaters die Arbeit des Tierschutzvereins, bei dem alle Mitglieder ehrenamtlich helfen.

„Die Zahlen sind schlimm und unsere Arbeit ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber irgendwo muss man ja anfangen, zum Wohl und zum Schutz der Tiere“, sagt die engagierte Tierschützerin. Ihr Appell: Man brauche dringend eine Kastrationspflicht für Freigänger im Kreis Viersen. Halter sollten ihre Katzen kastrieren lassen.