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: Storchennachwuchs an der Clörather Mühle

: Storchennachwuchs an der Clörather Mühle

Gleich drei Junge des Weißstorches sind in diesem Frühsommer im Naturschutzgebiet Salbruch in Viersen geboren. Rund sieben bis acht Wochen alt sind die Küken auf dem Horst an der Clörather Mühle.

Vogelschutzwart Michael Jöbges vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) und Lanuv-Präsident Dr. Thomas Delschen haben die Tiere nun mit Bein-Ringen ausgestattet. Anhand der individuellen Marken können Ornithologen die Reisebewegung der Tiere nachvollziehen. Der Baubetriebshof des Kreises Viersen hatte seinen Hubwagen zur Verfügung gestellt, damit der Vogelwart den Horst in zwölf Metern Höhe erreichen konnte.

Horst zwölf Meter hoch

„Der Storch ist nicht nur ein toller Werbeträger für das Naturschutzgebiet. Die Wiederansiedlung macht deutlich, dass der Kreis Viersen hier viele richtige Entscheidungen für den Naturschutz getroffen hat“, lobte Jöbges

Seit Ende der 1990er-Jahre ist der Kreis Viersen Eigentümer der Flächen. „Wir haben in den alten Niersauen wieder Gewässer und Blänken angelegt. Es gilt ein striktes Düngevervot und für die Landwirtschaft ist die Dichte der Beweidung begrenzt“, zählt Reinhard Bräutigam von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Viersen auf. Landwirt Franz Koenen aus Tönisvorst bewirtschaftet die gepachteten Weiden mit einer extensiven Rinderhaltung.

Heute leben an den Wasserflächen, in den Kopfweiden und den hohen Gräsern Schwarzkelchen, Kiebitze, verschiedene Gänsearten, Steinkautz, Zwergtaucher – und seit 2010 auch wieder der Weißstorch. Nahezu jedes Jahr brütet ein Storchenpaar in luftiger Höhe über den Mauern der ehemaligen Wassermühle. Es ist der aktuell einzige bebrütete Horst im Kreisgebiet. In Viersen geborene Störche wurden bereits im belgischen Mechelen und in Spanien gesichtet.

Nach Süden wird es auch die drei frisch geschlüpften Küken im Spätsommer ziehen. Sie machen sich vor den Eltern Ende August oder Anfang September auf den Weg.

Aktuell liegen sie noch im Horst. In rund zehn Tagen werden sie flügge. Radfahrer und Spaziergänger können dem Storchennachwuchs bei den ersten Flugversuchen zuschauen: Die Wiesen sind von den Wirtschaftswegen gut einzusehen. Ein Aussichtspunkt mit Infotafeln befindet sich gegenüber der Clörather Mühle.