Viersen lässt die Sprayer ran

An der neuen Bahnunterführung des Innerstädtischen Erschließungsrings kommen am Wochenende die Spraydosen zum Einsatz. Völlig geplant und legal. Denn es wird keine Schmiererei, sondern Kunst entstehen.

Viersen ist modern und offen. Das soll das zukünftige Entree der Stadt vermitteln. Die Bahnunterführung, die jetzt Einsatzort für Graffiti-Künstler sein wird, liege schließlich nicht „in einem Industriegebiet am Stadtrand“. Nein, vielmehr entstehe, so Bürgermeister Günter Thönnessen, „das Haupteingangsportal in die Innenstadt“. Und das wird künstlerisch modern daher kommen. Unter dem Motto „Viersen lebt“ haben Graffiti-Künstler, die aus den verschiedensten Ecken der Republik anreisen, am Samstag und Sonntag die Gelegenheit, die Unterführung in Kleingruppen zu bearbeiten. „Insgesamt sprechen wir von einer Fläche von rund 400 Quadratmetern“, sagt Dietmar Schmitt, Projektsteuerer beim Innerstädtischen Erschließungsring. Es ist das zweite Graffiti-Projekt in diesem Jahr. Die Gestaltung des ehemaligen Portals der alten Brücke zwischen Bahnhofstraße und Güterstraße vor einigen Monaten ist von den Viersenern wohlwollend aufgenommen worden. Und nun steht die nächste „Verschönerung“ an.

Die Graffiti-Sprayer werden nicht „heimlich“ oder unter Ausschluss der Öffentlichkeit ans Werk gehen. Es wird ein Event. Eröffnet wird die Aktion am Samstag, 22. November, um 11 Uhr durch Bürgermeister Günter Thönnessen und Dr. Paul Schrömbges, Erster Beigeordneter. An beiden Tagen wird ein musikalisches Rahmenprogramm geboten, das Jugendliche der Viersener Jugendeinrichtungen organisieren. Zuschauer sind am Samstag und Sonntag jeweils zwischen 11 und 18 Uhr herzlich willkommen.

Es werden zusätzlich drei Workshops für Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren angeboten. Hier werden sie die Gelegenheit bekommen, unter Anleitung des Künstlers Johannes Veit die trapezförmigen Seitenwände zu besprühen. Nach dem Bekanntwerden der Aktion an den Schulen in Viersen waren die Workshops, so teilt es die Stadt Viersen mit, „im Handumdrehen ausgebucht“.

(StadtSpiegel)