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Berufskolleg mit Projekt „Alk macht hohl“: „Wie fühlt sich ein Rausch an?“

Berufskolleg mit Projekt „Alk macht hohl“ : „Wie fühlt sich ein Rausch an?“

Die Assoziationen, die 13- bis 14-jährige Schüler mit Alkohol haben, sind durchweg negativ besetzt: „Kopfschmerzen“, „Leberschäden“, „Kater“ - „das waren die Begriffe, die den Jugendlichen rund um das Thema Alkohol zuerst eingefallen sind“, sagt Melissa Runken.

Gemeinsam mit ihren Klassenkameraden vom Berufskolleg war sie in den vergangenen Wochen für das Projekt „Alk macht hohl“ unterwegs - und leistete dabei vor allem eins: Aufklärungsarbeit.

23 achte Klassen haben die Berufsschüler aus dem Bereich „Gesundheit und Soziales“ besucht - und damit rund 900 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 14 Jahren erreicht.

„Viele Kinder wussten gar nicht, dass Alkohol zum Beispiel auch die Bauchspeicheldrüse schädigt - und nicht nur Leber und Gehirn betroffen sind“, sagt Melissa Runken. Die 18-Jährige ist Schülerin am Berufskolleg in Dülken und möchte einmal Sozialpädagogin werden.

Mit der Aktion, die unter dem Motto „Denk nach, bevor es zu spät ist!“ stand, wollten die Schüler „Aufklärungsarbeit leisten - und zwar auf einer niedrigschwelligen Ebene“, sagt Susanne Rosen von der Fachstelle Kinder- und Jugendschutz der Stadt Viersen. „Die Kinder stellen Jugendlichen ganz andere Fragen, als wenn sie sich mit ihren Lehrern oder Elternunterhalten.“ „Viele wollten wissen, welche Erfahrungen wir mit Alkohol gemacht haben, wie sich ein Rausch anfühlt, oder warum Alkohol nicht gesetzlich verboten ist, wenn es doch so gefährlich ist“, sagt Berufskolleg-Schülerin Kira Rach. Der Ansatz, das junge Erwachsene mit jüngeren Jugendlichen über den Umgang mit Alkohol reden, wird in Viersen seit sechs Jahren verfolgt.

„Der Zeitpunkt ist bewusst vor Karneval gesetzt. Dennoch verstehen wir unter dem Projekt ein Präventionsangebot für das ganze Jahr“, sagt Jugendamtsleiter Paul Fülbier. Beigeordneter Dr. Paul Schrömbges ergänzt: „Ich bin stolz darauf, dass wir so etwas in Viersen haben. Aber es nimmt nicht die Eltern aus der Verantwortung, kritisch mit ihren Kindern über das Thema Alkohol zu reden.“

(Report Anzeigenblatt)