: Acoustic Winter heim holen

Als Trostpflaster dafür, dass es in diesem Jahr keinen „Acoustic Winter“ geben wird, veröffentlichen die Macher des Liederabends jetzt eine Weihnachts-CD.

Weihnachten wird anders in diesem Jahr. Viel Platz in der Herberge, aber rein darf man doch nicht. Zwei Könige, statt drei – es sei denn sie kommen aus demselben Haushalt. Und kein Acoustic Winter. Nach dersehr erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr sollten 2020 wieder die besten Musiker der Gegend einen kreativen, energiegeladenen und doch besinnlichen Liederabend gestalten. Schweren Herzensentschieden die Veranstalter um das Acoustic Delite Trio, Andreas Lehnen, Timo Brauwers und Achim Buschmann sich im Oktober pandemiebedingt endgültig für die Absage.

Doch gibt es eine Weihnachtstradition, auf die ist trotz Corona auch in diesem Jahr Verlass: Das Weihnachtsalbum. Dolly Parton hat eins gemacht, Andreas Gabalier und sogar Angelo Kelly. Ob das als froheBotschaft durchgeht, sei dahingestellt. Denn oft sind Weihnachtsalben uninspirierte, auf den schnellen Euro im Weihnachtsgeschäft schielende Angelegenheiten.

Wenn aber jetzt die Macher des Acoustic Winter ein Weihnachtsalbumverkünden, dann ist das eine große Freude. „Have yourself a merry little Christmas“ singen sie, wie einst Sinatra. In „Hark“ wird gar der alte Mendelssohn Bartholdy bemüht. „The Power of Love“ weitet den Blick vom klassischen Weihnachtslied auf das, worum es doch bei diesem Fest durch alles Lametta hindurch eigentlich geht.

Andreas Lehnen singt wie ein halberEngelschor, Achim Buschmann würde auch auf einer umgedrehten Futterkrippe die besten Beats des Abendlandes klöppeln und Timo Brauwers an der Gitarre – wer da nicht an Königliches glaubt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

Als Gäste reihen sich Nina Marie de Almeida, Thilo Ehrhardt, Susanne Cremer, Markus Vögeler und Roland Dill in den wunderbaren Sound ein, dem das fast Unmögliche gelingt: Diebesondere Atmosphäre des Acoustic Winter einzufangen und sie trotz Pandemie in die Herzen der Hörer zu tragen. Trotz Pandemie, trotz Lockdown, trotz prekärer Lage der Künstler, trotzWirtschaftskrise, trotz Existenzängsten, trotz der Sorgen, der Angst, der Zweifel singen sie: What a wonderful world.