: Letzte Ruhe in der Natur

Im Elmpter Wald wurde jetzt der elfte FriedWald NRWs eröffnet. Im zugleich westlichsten FriedWald Deutschlands kann man sich ab sofort „zu Füßen“ von Buchen, Roteichen und Eichen bestatten lassen.

Die „Bestattungslandschaft“ ist in den vergangenen Jahren vielfältiger geworden. Eine Option, die sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut, ist die Möglichkeit „zu Füßen“ eines Baumes die letzte Ruhe zu finden. In 73 Friedwäldern ist dies mittlerweile möglich. Der westlichste ist nun in Niederkrüchten eingeweiht worden.

Hier kann man entweder einen Platz an einem Baum reservieren – hat dann aber auch bis zu 20 „Nachbarn“ je nach Größe und Beschaffenheit des Baumes – einen Baum exklusiv für die eigene Familie oder den eigenen Freundeskreis erwerben oder einen Baum pflanzen, der zum eigenen FriedWald-Baum heranwächst.

Auf dem Andachtsplatz fand die Segnung des Fried Waldes Niederkrüchten durch Pfarrer Alexander Schweikert, Pfarrer Bernd Mackscheidt und Pastor Wolfram Weihrauch (v.l.) statt.
Auf dem Andachtsplatz fand die Segnung des Fried Waldes Niederkrüchten durch Pfarrer Alexander Schweikert, Pfarrer Bernd Mackscheidt und Pastor Wolfram Weihrauch (v.l.) statt. Foto: Yvonne Simeonidis

So individuell wie der Ort sind auch die Möglichkeiten der Trauerfeier. Es steht jedem offen, ob im großen oder kleinen Kreis, mit oder ohne geistlichen Beistand, Bestatter, mit oder ohne Trauerfeier, mit Livemusik oder im Stillen auf dem Andachtsplatz Abschied genommen werden soll. Immer dabei ist einer der FriedWald-Förster, die auch regelmäßig in Führungen zum Prozedere der Bestattung im FriedWald Niederkrüchten informieren. Infotafeln und ein Infopfad bieten erste Orientierung.

Der Elmpter Wald bleibt auch im Bereich des FriedWaldes weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich. Einzig Reiter mit ihren Pferden dürfen auf den beiden bisher ausgewiesenen Flächen nicht unterwegs sein. 52 Hektar umfasst der FriedWald Niederkrüchten, die Gemeinde ist sowohl Eigentümerin als auch Trägerin des neuen Friedhofs.

 Die im Fried Wald verwendeten Urnen oder Aschekapseln sind biologisch abbaubar.
Die im Fried Wald verwendeten Urnen oder Aschekapseln sind biologisch abbaubar. Foto: FriedWald GmbH

Bereits vor vier Jahren hatte sich Niederkrüchtens Kämmerin Marie-Luise Schrievers zum ersten Mal an die FriedWald GmbH gewandt und damit einen Prozess in Gang gesetzt, der jetzt in der Eröffnung des FriedWaldes gemündet ist und während der gesamten Zeit durch vertrauensvolle Zusammenarbeit geprägt war, wie FriedWald Geschäftsleiter Matthias Laufer bei der Eröffnung betonte. „Mit dem FriedWald machen wir unseren Wald zukunftsfähig“, erklärte Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong, „ wenn natürlich auch wirtschaftliche Aspekte eine Rolle gespielt haben, ist ganz klar: wir führen den Wald hier einer wirklich tollen Nutzung zu.“ Und auch wenn Kirche und Staat/Stadt, wie Wassong in seiner Ansprache bemerkte, selbstverständlich getrennt seien, war es für ihn doch ob der engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Kirchengemeinden klar, dass der FriedWald den christlichen Segen erhalten sollte. Ganz ökumenisch erledigten dies Pfarrer Alexander Schweikert (St. Bartholomäus Niederkrüchten), Pfarrer Bernd Mackscheidt (Evangelische Kirchengemeinde Brüggen-Elmpt) und Pastor Wolfram Weihrauch (St. Laurentius Elmpt) gemeinsam.