Magisch, mystisch, schön!

Die vorweihnachtlichen Theateraufführungen der Oldtimer der Theater-AG des Gymnasiums St. Wolfhelm gemeinsam mit jungen Theatermitgliedern sind in Schwalmtal mittlerweile schon Tradition – in diesem Jahr hat sich die Truppe unter Leitung von Lothar Lange ein ganz besonderes Stück ausgesucht: die „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens.

Ganz spontan singen die Carol Singers (Gisela Michiels, Christina Hermanns und Maike Gottlieb) auf der Bühne der Aula bei der wöchentlichen Probe eines ihrer Stücke. Die Stimmung ist fröhlich, die Schauspieler wirken routiniert, auch wenn sie noch nicht ihre Texthefte aus der Hand geben. Noch ist ja auch etwas Zeit bis zu den Aufführungen, die Proben haben gerade erst wieder begonnen.

Rund 20 Darsteller und jede Menge Kinder werden wieder auf der Bühne agieren. „Im Original von Charles Dickens geht es nicht nur um Weihnachten, sondern es ist auch eine Gespenstergeschichte, in der es stellenweise nicht zimperlich zugeht und die recht gruselig ist. Um das für Kinder geeigneter zu gestalten, habe ich eine völlig neue Dramatisierung der Textvorlage erarbeitet und nun richtet sich das Stück an alle Altersgruppen“, erzählt Lothar Lange. So hat er kurzerhand eine Erzählfigur eingebaut, den Charly Chestnut (Sebastian Wessel). Der ist ein Maronenverkäufer, der mit seinem heißen Ofen quasi auf der Bühne lebt und als einziger die Engel und Geister sehen und mit ihnen sprechen kann.

Es kommt zu durchaus lustigen Begegnungen mit den drei Engeln der Weihnacht (Bärbel Platzer, Kordelia Fliegen, Astrid Werheit) und dem zur Probe aus der Hölle entlassenen ehemaligen Kompagnon Jacob Marley. „Ich bin quasi der Vermittler zum Publikum, ich löse mit dieser Figur die teilweise ruppige Handlung auf, erkläre, kommentiere und bereite auf spannende Momente vor“, beschreibt Sebastian Wessel.

Anstelle von gruseligen Geistern begegnen dem Publikum liebenswerte himmlische Wesen, deren Ziel es ist, aus dem geizigen Geldverleiher Ebenezer Scrooge (Frank Ludwig Stürmer) einen besseren Menschen zu machen und ihn so vor Hölle und Verdammnis zu retten. „Natürlich geht dabei trotzdem der besondere Charme der Dickens-Erzählung keinesfalls verloren“, betont Lothar Lange.

Ganz besonders freut sich die Theater-AG, dass sie in diesem Jahr auf der Bühne live musikalisch von La Taste unterstützt wird, der Band des Bethanien Kinderdorfs unter Leitung von Wolfhelm Ostendarp. Und erstmals ist das Stück auch abendfüllend angelegt und hat eine Pause. „Aber natürlich nimmt alles ein gutes Ende, es wird wie immer zum Schluss ein rauschendes Weihnachtsfest mit richtigem Schnee geben, denn ohne Schnee geht bei unseren Weihnachtsstücken nun mal gar nichts“, verrät Lothar Lange schon jetzt.

(StadtSpiegel)