Premiere für besondere Spiele

Zum ersten Mal wurden im Altenheim St. Michael in Waldniel die Bundesgenerationenspiele mit Bewohnern des Altenheims und Fünftklässlern der Janusz-Korczak-Realschule veranstaltet.

Gespannt verfolgen Noah (11), Knut (11) und Robin (10), wie Rita Gilles vom Sozialdienst des Altenheims farbige Schulterbänder verteilt und somit Teams aus Altenheimbewohnern und Schülern bildet. Noah hat ein blaues Band, die anderen gehören zum pinkfarbenen Team und damit zur Gruppe von Luise Leppers (84) und Kurt Roschinksky (87). „Ich finde die Idee schon mal gut und lasse mich gerne vom Nachmittag überraschen“, freut sich Luise Leppers auf das, was kommt. Kurt Roschinksky nickt zustimmend.

Aaron (11) kennt die Situation von Senioren in Heimen aus eigener Erfahrung - die Oma sei nach mehreren Schlaganfällen in einer Reha-Klinik. „Und da sie nun mal nicht vor Ort ist, möchte ich gerne für andere ältere Menschen da sein und mit ihnen etwas machen“, sagt er. Und Robin fügt hinzu: „Das ist doch toll, wenn ältere und jüngere Menschen gemeinsam etwas erleben, wir werden sicher viel Spaß haben!“

Die deutsche Caritas startet jedes Jahr eine deutschlandweite Kampagne, in diesem Jahr 2016 geht es um Generationengerechtigkeit mit dem Ziel, Alt und Jung zusammen zu bringen. Die Bundesgenerationenspiele sind ein Teil davon und finden heute hier statt, weil der Träger des Waldnieler Altenheims der Caritasverband für die Region Kempen-Viersen ist. Organisatorin Rita Gilles erklärt: „Im Gegensatz zu den Bundesjugendspielen, wo es das vorrangige Ziel ist, sportliche Einzelleistungen zu prämieren, setzen die Bundesgenerationenspiele auf Mannschaftsgeist: Hier sind das Miteinander der Generationen und Nationalitäten sowie der gemeinsame Spaß entscheidend!“

Gemeinsam mit ihren Kolleginnen hat sie aus 15 vorgegebenen Spielen neun ausgewählt, die die blauen, weißen, grünen und pinkfarbenen Teams heute in Stationen spielen sollen. „Wichtig ist, dass ihr alle als Team zusammenarbeitet“, gibt Rita Gilles als letzte Anweisung durch, dann erfolgt der Start zur „Zeitschiene“. Auf dem Boden ist ein Zeitstrahl aufgeklebt, Aktionskarten mit bestimmten Ereignissen müssen einer Jahreszahl zugeordnet werden. Aaron übernimmt es, die Fragen auf den Karten für sein Team vorzulesen: „Wann war der Mauerfall?“, fragt er und schaut in die Runde. Luise Leppert weiß es, dafür können die Kinder sofort beantworten, wann der letzte deutsche WM-Sieg im Fußball war.

Nach dem Spiel gibt es eine Pause bei Eis, Kuchen und Getränken. Natürlich erhalten alle Teilnehmer am Ende der Spiele eine Urkunde und jeder darf einen mit Gas gefüllten Luftballon steigen lassen. „Der Ballon, der die größte Distanz schafft, verhilft seinem Besitzer zu einem Gutschein für die Pizzeria/Eisdiele hier vor Ort“, verrät Rita Gilles.

(StadtSpiegel)