WDR stark in der Kritik

WDR stark in der Kritik

Am vergangenen Mittwochabend strahlte der WDR in seinem Format „Die Story“ den Beitrag „Kommunen am Limit. Flüchtlinge mal Last, mal Segen“ aus – und steht seitdem sowohl in Meerbusch als auch in der Stadt Altena (Sauerland) massiv in der Kritik.

Bei Facebook, auf der Homepage von „Die Story“ beim WDR, und in so manch einer Kaffeerunde hagelt es Kritik. Am vergangen Mittwochabend strahlte der öffentlich-rechtliche Sender den Beitrag „Kommunen am Limit. Flüchtlinge mal Last, mal Segen“ aus. „Die Story“ wollte die Unterbringungssituation in den Städten Meerbusch und Altena vergleichen. Das Ergebnis: Der WDR stellte Meerbusch extrem klischeebehaftet als asoziale Stadt der Millionäre dar, die „arme“ Stadt Altena um Bürgermeister Andreas Hollstein (CDU) als leuchtendes Vorbild von sozialer Nächstenliebe. In Meerbusch würde es nur wenige unwürdige Unterbringungsmöglichkeiten geben, in Altena warte der Bürgermeister quasi darauf, dass vor der Rathaustüre Flüchtlinge stehen – die er dann sofort in beheizte freistehende Wohnungen bringen kann. Der Unterschied zwischen den beiden Städten, der in dem Beitrag mehr oder weniger untergeht: In Altena gibt es Wohnraum en masse. Laut Rheinischer Post lebten 1969 dort noch 32 000 Menschen, heute nur noch 17 000. Dementsprechend herrscht Leerstand. In Meerbusch sind Meerbuscher selber froh, wenn sie eine (bezahlbare) Wohnung finden. Viele zieht es daher auch nach außerhalb. Dass Meerbusch mit erkennbar gutem Willen das Beste, aber auch Realisierbarste für die Flüchtlinge will, kam in den 45 Minuten nicht wirklich vor. WDR-Redakteurin Sejla Didic-Pavlic steht daher massiv in der Kritik der Meerbuscher. „Wir hatten von Anfang an ein schlechtes Gefühl“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Im Internet sind die Stimmen deutlicher: „Ich finde es erschreckend, wie viel Unsinn und schlecht recherchierter Quatsch im WDR veröffentlicht werden kann!“, schreibt ein User. Auch Hans Günter Focken nimmt auf der WDR-Homepage Stellung. Er ist SPD-Mitglied und ehrenamtlicher Helfer bei „Meerbusch hilft“. „In Meerbusch passiert einiges für und mit den Flüchtlingen. [...] Die Autorin liegt mit ihren Aussagen zu Meerbusch falsch.“

Und „Ein Meerbuscher“ auf der WDR-Homepage: „Nur so zu Info: Der Bürgermeister aus Altena sitzt im Vorstand der Altenaer Baugesellschaft. Die Zuwanderer werden fast nur auf diese Häuser verteilt.“

(Report Anzeigenblatt)