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Stiftung St. Laurentius Elmpt sucht Ehrenamtler

Ehrenamtliches Engagement : Oft sind es die kleinen Dinge

„Mit kleinen Taten Großes bewirken“ – unter diesem Motto sucht die Stiftung St. Laurentius in Elmpt Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten – ganz individuell und flexibel.

„Während Corona haben wir alle Federn gelassen“, bringt es Ehrenamtskoordinatorin Claudia Becker-Dielen auf den Punkt. Und so sind es aktuell nur noch 25 Ehrenamtler*innen, die zum festen Stamm gehören, der regelmäßig die Bewohner*innen des Altenheims der Stiftung St. Laurentius in Elmpt besucht. „Jetzt wollen wir wieder richtig durchstarten“, betont Kira Siegers, ebenfalls Ehrenamtskoordinatorin und freut sich: „Endlich können wir uns wieder so begegnen wie wir sind, ganz ohne Einschränkungen.“

Siegers und Becker-Dielen freuen sich über jede*n neue*n Freiwillige*n, die oder der den Weg zu ihnen findet. Aufwand, wie oft, was genau man anbieten möchte, ist dabei vollkommen variabel. „Unser Motto ist: Mit kleinen Taten Großes bewirken“, erklärt Kira Siegers. Ob einmal im Monat, einmal in der Woche, für eine halbe Stunde oder einen Nachmittag: ganz egal. Seine Zeit zur Verfügung zu stellen, ob für einen kleinen Spaziergang, ein Gespräch oder vielleicht um sein Hobby mit den Bewohnern zu teilen – die Möglichkeiten sind vielfältig.

Drei, die der Stiftung St. Laurentius regelmäßig einen Besuch abstatten sind Brigitte Wolf, Johanna Lorenz und Karl-Heinz Krause. Brigitte Wolf engagiert sich seit vielen, vielen Jahren ehrenamtlich. Als sie vor 15 Jahren von Bonn nach Overhetfeld zog, wollte sie eigentlich kürzer treten. „Heute bin ich sehr froh, dass ich das nicht gemacht habe“, erklärt sie lachend, „das hätte mir nicht gutgetan.“ Seit 14 Jahren kommt sie nun regelmäßig hierher. Besucht Bewohner*innen, hilft bei Veranstaltungen – „ich bin da, wo ich gebraucht werde“ – und denkt nicht ans Aufhören. „Ich habe schon so viele wunderbare Gespräche geführt“, blickt die Wahl-Niederkrüchtenerin zurück, „wenn ich nach einem Besuch hier wieder heimgehe, fühle ich mich immer gut.“

Doch die Besuche sind nicht nur für die Bewohner*innen eine Wohltat. „Man bekommt so viel zurück“, bekräftigt Brigitte Wolf.“ Als ihre Mutter starb, habe sie unglaublich viel Trost erhalten. Umgekehrt sei es aber auch nicht einfach, Menschen, die man lange begleitet hat, gehen zu lassen: „Das macht etwas mit dir.“

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  • Auf jedem Stern steht ein Wunsch
    Wunscherfüller für Bewohner im Hubertusstift werden. : Wunscherfüller im Hubertusstift

Johanna Lorenz Wunsch, sich zu engagieren, wurde geweckt, als vor einigen Jahren eine Nachbarin verstarb und Lorenz erfuhr, wie einsam die Dame gewesen war. Über einen Besuchsdienst, der vom Roten Kreuz organisiert wurde, führte sie ihr Weg schließlich ins Altenheim in Elmpt, wo sie nun seit einem Jahr regelmäßig eine demenziell erkrankte Dame besucht und Zeit mit ihr verbringt. „Wenn sie mich kommen sieht, strahlt sie schon“, erzählt Johanna Lorenz. Anfangs haben sie sich noch im Zimmer der Dame getroffen, inzwischen sitzen sie häufig im allgemeinen Wohnbereich zusammen. „Sie ist richtig stolz, dass sie Besuch bekommt.“ Man merke den Bewohner*innen sehr an, wie sie aufblühen, wenn sie regelmäßig Besuch erhalten, weiß auch Kira Siegers.

Karl-Heinz Krause hat durch sein Engagement im Niederkrüchtener Tanzcafé gemerkt, wie einsam viele ältere Menschen sind. Neben seinem Engagement dort und an den örtlichen Schulen als Leiter von Schach AGs, kommt er regelmäßig – immer in tierischer Begleitung – ins Altenheim. Hier spielt der langjährige Schachtrainer Schach oder geht mit den Bewohnern spazieren.

„Wir freuen uns über alle, die ihr Hobby ‚mitbringen‘ und bei uns einbringen möchten“, erklärt Claudia Becker-Dielen. „Und Tiere sind sowieso immer willkommen“, lächelt Kira Siegers und ergänzt: „Viele unserer Bewohner*innen haben nicht nur Verwandte und Freunde verloren, häufig mussten auch Haustiere zurückgelassen werden.“ Da sei die Freude über den Kontakt zu süßen Vierbeinern immer groß.

Passionierte Gärtner sind ebenfalls gern gesehen, die mit den Bewohner*innen im Garten des Altenheims ein bisschen tätig werden möchten. Oder auch Rikschafahrer, die mit den Bewohner*innen „auf Tour“ gehen möchten. Aber egal, wie man sich engagieren möchte: das Team der Stiftung steht immer zur Seite. „Wir begleiten unsere Ehrenamtler von Anfang an. Schauen wer zu wem passen könnte und stehen immer für Rat und Tipps zur Seite“, betont Becker-Dielen. „Es muss nichts Großes sein, oft sind es die kleinen Dinge, die helfen“, fasst Kira Siegers zusammen.