1. Viersen

Viersener Aktien-Baugesellschaft (VAB) zieht Bilanz

Jahresbilanz 2022 : VAB legt Programm für die Zukunft vor

Die Viersener Aktien-Baugesellschaft (VAB) stellte jetzt ihr Zukunftsprogramm vor. Bezahlbares Wohnen mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu kombinieren ist die große Herausforderung.

. 2022 war ein überaus aktives Jahr für die VAB. Gesamtinvestitionen von über 18 Millionen Euro, 111 Wohnungen und eine KiTa im Bau, zehn neue Wohnungen und eine Kita fertiggestellt, größter Investor öffentlich geförderter Wohnungen in Viersen. Leerstand, Fluktuation, Darlehnsbelastung und Erlösschmälerungen sind auf minimalem Niveau. Trotz der hohen Investitionen gibt es eine weiterhin solide Eigenkapitalquote von 24,5 Prozent.

Die Bilanzsumme stieg kräftig, um 16 Millionen Euro auf rund 146 Millionen Euro. Das Jahresergebnis war mit einem Überschuss von 1,67 Millionen Euro das Beste der letzten Jahrzehnte.

Für kommende Herausforderungen hat sich die VAB mit einer veränderten Unternehmensstruktur und einem Zukunftsprogramm gewappnet. Um die Steuerbelastung zu senken wurden die Wohnimmobilien Anfang dieses Jahres in eine GmbH und Co KG überführt und für den Umbau zu einem umweltfreundlicheren Unternehmen hat die VAB im März 2023 ein umfassendes Klimaschutz- und Nachhaltigkeitskonzept verabschiedet. Es sieht in zehn Handlungsfeldern Investitionen von über 200 Millionen Euro bis 2045 vor. Fast ein Viertel des Wohnungsbestandes wird klimaschonend neu gebaut, zwei Drittel des Bestandes modernisiert und mit einer CO2-freien Heizung versehen. Allein dafür sind rund 40 Millionen Euro erforderlich. Daneben werden die Freiflächen mit Bäumen, Hecken, Pflanzungen und Entsiegelung ökologisch aufgewertet, die Elektromobilität gefördert, die Steuerung der technischen Anlagen verbessert sowie die Verwaltung durch Digitalisierung nachhaltiger und wirtschaftlicher organisiert.

Mit der Umsetzung hat die VAB bereits begonnen. Die ersten großen Wohnblocks, wie an der Berliner Höhe, wurden schon von Gas auf Wärmepumpenheizung umgestellt und Neubauten, wie die Körnerhöfe haben neben einer sehr hohen Wärmedämmung eine CO2-freie Geothermie-Heizung und Unterstützung durch Solartechnik.

Mühe macht der VAB die negative Entwicklung bei den Preisen und der Förderung von Wohnbauten. „Seit der Reduzierung der KfW-Förderung müssen wir selbst bei der Errichtung öffentlich geförderten Wohnraums deutlich über 30 Prozent Eigenkapital aufwenden, um überhaupt noch bauen zu können“, erklärt Becker. „Das fordert uns sehr und ist nur begrenzt möglich.“

In diesem Zusammenhang verwies Stephan Sillekens darauf, dass die Stadt Viersen sich zur Stärkung der VAB in diesem Jahr dazu entschieden hat, die angebotene Dividende im Unternehmen zu belassen.