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Jürgen Holitschke zeigt Kunstobjeke aus Buchsbaum in Osterath

„Kunst in der Apsis“ : Neue Kunst aus altem Holz

Zum Beginn der Passionszeit ist eine neue „Kunst in der Apsis“-Ausstellung in der Evangelischen Kirche Osterath, Alte Poststraße 15, zu sehen. Die Werkschau „Altes Holz“ von Jürgen Holitschke geht bis zum 7. April. Die Vernissage ist am Sonntag, 18. Februar, um 11 Uhr, mit einer Einführung der Germanistin und Performerin Inge Harms.

Das „Alte Holz“ bezieht sich auf die Buchsbaumobjekte des Künstlers. Eigentlich immergrün werden Buchsbäumchen vielfach vom Buchsbaumzünsler (einem Falter und seiner Raupe) befallen, der das Blattwerk vollständig vernichten kann. Übrig bleibt das zierliche Geäst. Jürgen Holitschke sammelt und bearbeitet diese abgestorbenen Pflanzen – übernimmt sie teilweise sogar mit freigelegten Wurzeln, schält sie mitunter oder färbt sie ein. Aber immer ist es ein behutsames Eingreifen, die Natur behält – gestalterisch – die Oberhand.

Interessant ist die Interaktion zwischen Tod und Leben: Einerseits das abgestorbene Material, andererseits seine lebhaft verzweigten Formen. Indem das Pflanzliche, ursprünglich einmal Gepflanzte, zum künstlerischen Objekt geworden ist, verändert es die Art des Hinsehens – jetzt kommen die feinnervigen Formen zutage, die Fragilität des Lebens, der Natur, der Ökologie, des Klimas.

Buchsbaum wird in vielen Kirchen traditionell an Palmsonntag verteilt. Die gesegneten Zweige sollen an die Palmwedel erinnern, mit denen man Jesus der Überlieferung nach Ehre erwies, als er in Jerusalem Einzug hielt.

Jürgen Holitschke, Jahrgang 1949, stammt aus Lindaunis an der Schlei. Heute lebt und arbeitet er in Jüchen. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys und war lange Zeit als Kunsterzieher am Erasmus-Gymnasium in Grevenbroich tätig. In zahlreichen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen präsentierte er seine Werke.

Bis zum Sonntag, 7. April, ist die Ausstellung immer mittwochs bis freitags von 9 bis 12 Uhr geöffnet, außerdem nach Vereinbarung unter 0175 52 180 83. Bei der Vernissage am 18. Februar ist auch wieder der Weltladen Osterath zu Gast.