Vier Millionen für die Stadt?

Vier Millionen für die Stadt?

Rund 70 Einkommensmillionäre leben zurzeit in Meerbusch. Schon vor einigen Jahren hat das Land NRW die umstrittenen Steuersünder-CDs gekauft. Aus Fraktionskreisen des Stadtrates haben die Meerbuscher Nachrichten erfahren, dass sich die Stadt nun freuen könnte.

Rund 110 Millionen Euro hängt die Stadt „der Millionäre“ Meerbusch in der Kreide – dabei bekleidet Meerbusch im Land NRW immer noch Platz eins der Einkommensmillionäre. Wie die Meerbuscher Nachrichten nun aus Fraktionskreisen des Stadtrates erfahren haben, könnte sich der Kämmerer über eine siebenstellige schwarze Zahl freuen: Knapp vier Millionen Euro könnten nach Meerbusch fließen, eine Summe von knapp zwei Millionen Euro soll bereits angekommen sein. Der Grund: Eine Zahlung in Folge einer Selbstanzeige im Zusammenhang mit den Ankäufen von Steuersünder-CDs. Auf Nachfrage der Meerbuscher Nachrichten will die Stadtverwaltung dies nicht verneinen – und beruft sich auf Paragraf 30 der Abgabenordnung, das Steuergeheimnis. Allerdings spätestens zum Jahresabschluss müsste die Zahl in den Büchern der Stadt Meerbusch auftauchen. Bei Meerbuschs Millionären handelt es sich nicht – wie viele immer wieder denken – um eine „gute Einnahmequelle“ der Stadt Meerbusch. Es ist ein eingesessener Irrtum: Das meiste Geld aus der Einkommenssteuer landet nicht bei der Stadt Meerbusch, sondern bei Bund und Land. Nur der Steueranteil, der auf ein Jahreseinkommen von 30 000 Euro entfällt, verbleibt in der Stadt. Für das Meerbuscher Image ist das allerdings wenig relevant. Mit der „Stadt im Grünen“ verbindet das restliche Land einige der reichsten Menschen in NRW. Laut den Ergebnissen der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2010 des Statistischen Landesamtes (aktuellste Zahlen) leben in Meerbusch sechsmal mehr Millionäre als im NRW-Durchschnitt. 2007 waren es sogar noch ein Drittel mehr.

(StadtSpiegel)