Ein Danke an liebe Nachbarn

Ein Danke an liebe Nachbarn

Während in vielen Ländern Europas am letzten Freitag im Mai die Nachbarschaft gefeiert wird, ist der Tag in unseren Regionen noch sehr unbekannt. Zeit, das zu ändern! Zum Europäischen Nachbarschaftstag am 25. Mai verschenken wir fünf Blumensträuße, mit denen Sie einem ganz besonderen Nachbarn Danke sagen können.

Auch beim Paritätischen PariSozial Mönchengladbach ist man darum bemüht, dem Nachbarschaftstag zu mehr Prominenz zu verhelfen. 2016 wurde so das Nachbarschaftsprojekt aus der Taufe gehoben, um sich für ein gelungenes Miteinander unter Nachbarn in der Stadt einzusetzen. Am kommenden Freitag, 25. Mai, plant der Paritätische ab 18 Uhr ein großes Picknick im Hugo-Junkers-Park in Rheydt, zu dem die Besucher ihre Nachbarn, Familien und Freunde mitbringen können. Außerdem sind alle Bewohner aufgerufen, ihre Häuser zu schmücken.

Fähnchen, Ballons oder Lichterketten, die an den Häusern angebracht werden, sollen am Tag der Nachbarn ein Zeichen setzen. Die Bewohner der ehemaligen evangelischen Friedenskirche in Rheydt, die heutzutage als "Wohnkirche" bekannt ist, wollen auf jeden Fall mitmachen und ihren nachbarschaftlichen Zusammenhalt so auch nach außen demonstrieren. Bei den Stadtteilerkundungen vor zwei Jahren im Rahmen des Nachbarschaftprojekts ist der Kontakt zu den Bewohnern der insgesamt 18 Parteien umfassenden Wohnanlage zustande gekommen, wie Verena Kell vom Paritätischen berichtet. Seitdem stehe man in regem Austausch.


"Speziell ein Satz, den ein Bewohner der Wohnkirche mal sagte, ist mir im Gedächtnis geblieben", sagt Kell, "Er lautet: ,Ich achte auf die Nachbarschaft, kontrolliere sie aber nicht.' Ich denke, dieser Satz trifft das Zusammenleben hier sehr genau." Das sehen auch die anderen Bewohner so. Justyna Vuletic (36) etwa, die mit ihrer Familie seit fünf Jahren in der Wohnkirche lebt, genießt das Gemeinschaftsgefühl, das die Menschen hier verbindet. "Ich habe zwei Jungs, die wollen hier gar nicht mehr weg", sagt sie und erinnert sich sogleich an den Tag, als ihr Mann mal 30 Kilo Äpfel mit nach Hause brachte, was in einem spontanen Pfannkuchenessen aller anwesenden Nachbarn resultierte, bei dem die Früchte zum Einsatz kamen.


Auch die 21-jährige Michelle Siewert fühlt sich in der Wohnkirche wohl. Seit 17 Jahren lebt sie mit ihrer Familie inzwischen dort, gehört also quasi zu den Ureinwohnern des seit 2001 als Wohnraum genutzten Gotteshauses. "Es fühlt sich an wie eine große Familie. Wenn ich mal ein Problem habe, kann ich jederzeit zu einem der anderen Bewohner gehen und um Hilfe bitten", so die junge Frau. Sie hält fest: "Es herrscht hier einfach ein sehr großes Vertrauen der Bewohner untereinander."

(Report Anzeigenblatt)