1. Mönchengladbach

Infoabend zeigte Visionen und Vorhaben für Rheydt​

Infoabend zeigte Visionen und Vorhaben für Rheydt : Erst Einkaufsstadt, dann Wohlfühlort

Das „Rheydt von morgen“ war gestern Abend im Festsaal des Theaters Thema. Die Stadt stellte interessierten Bürgern und Bürgerinnen Konzeptstudien, Visionen und Traumbilder vor. Drei Projekte sind bereits im Entstehen.

Pickepackevoll war der Festsaal des Theaters gestern und vollgepackt war der Abend auch mit Informationen, Visionen, Ideen und Plänen, wie Rheydts Zukunft besser werden kann. „Sie alle haben das Gefühl, dass es im Moment nicht so ganz gut ist“, leitete Oberbürgermeister Felix Heinrichs den Abend ein und erntete dafür ein paar Lacher. Man müsse das auch aussprechen dürfen.

Vielversprechend, weil sehr konkret, startete der Abend mit dem fünfköpfigen Team der WFMG-Gründungsfabrik, einem von Bund und Land geförderten Strukturwandelprojekt des Rheinischen Reviers. Sie wird mit zwei Teilprojekten, der „School of Entrepreneurship“ und der „Offenen Coding School“, in das ehemalige Gebäude der VHS in Rheydt ziehen. Die Gründungsfabrik soll die Gründerkultur fördern und Ansiedlungen neuer Branchen befeuern.

Ebenfalls bereits grünes Licht gibt es für die Umgestaltung der ehemaligen Apotheken-Immobilie Ecke Brucknerallee/ Mühlenstraße. Die Montag Stiftung Urbane Räume investiert in das leer stehende Gebäude und erarbeitet gemeinsam mit den Stadtteilbewohnern neue Nutzungskonzepte, die ihren Bedürfnissen entsprechen.

Auch schon fest steht der Umbau des Maria-Lenssen-Schülerinnenwohnheims und die Sanierung der Ruine Alte Gärtnerei samt Treibhaus im Maria-Lenssen-Garten. Die Denkmal-Gebäude im Bauhaus-Stil werden von der WohnBau mit Landesfördermitteln zu modernen Wohneinheiten für Studierende, vielleicht auch für Ältere, Alleinerziehende mit Kind oder Pärchen, umgebaut. Eine neue Nutzung für die Gärtnerei ist ebenfalls in Arbeit. „Da muss einiges getan werden“, so WohnBau-Geschäftsführer Frank Meier.

Auch der Umgang mit sogenannten marginalisierten Gruppen (hier Obdachlose, Drogenabhängige, Alkoholisierte und psychisch Erkrankte in Rheydter Parkanlagen), von denen viele Rheydter sich gestört fühlen, kam zur Sprache. Ordnungsamtsleiter Martin Meinhardt und Regina Hartung, Fachbereichsleiterin Soziales und Wohnen, stellten ihre Arbeit, insbesondere im Bezug auf Rheydt, vor. „Wir sind relativ stark in einen gesetzlichen Rahmen geprägt“, so Meinhardt, handeln könne das Ordnungsamt nur bei Ordnungswidrigkeiten.

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Und schlussendlich ging es um Visionen, wie die Rheydter City umgebaut werden könnte. Einig waren sich die Planungsbüros raumwerk aus Düsseldorf, karres en brands aus Hilversum und isss research aus Berlin darüber, dass Rheydt grüner werden und von der nicht mehr funktionierenden reinen Einkaufsstadt zum Wohlfühlort werden muss. Weniger Autos, mehr Aufenthaltsqualität und ein schlauer Mix aus Wohnen, Arbeit, Bildung, Kultur und Gastro schwebte den Planern vor. Besonders viel Zwischenapplaus bekam Bart Brands für seine Ideen von kleinen Veränderungen bestehender Gebäude, statt Rückbau. „Wir haben uns ein bisschen in Rheydt verliebt“, so Brands. Aber auch die Konkurrenz, Stephan Schwarz (isss) und Jan Fritz von raumwerk begeisterten die Rheydter.

Anschließend konnten die Bürger*innen noch mit den Planern diskutieren.