1. Mönchengladbach

Jahresbilanz und Ausblick der Agentur für Arbeit MG

Agentur für Arbeit trotz hoher Arbeitslosenquote zuversichtlich : „Die Erfolgsstory geht weiter“

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Mönchengladbach ist auch weiterhin keine entspannte. Eine Arbeitslosenquote von 9,7 Prozent (Jahresdurchschnitt 2023) lässt sich – gerade im Vergleich zum NRW-Schnitt von 7,2 Prozent – nicht wegreden. Und doch gibt es positive Trends und viel versprechende Maßnahmen, mit denen die Agentur für Arbeit und das Jobcenter den „Jobturbo“ angeworfen und die „Vermittlungsoffensive“ gestartet haben.

Wenn Rainer Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, die Vorstellung des Jahresberichtes mit Die Erfolgstory geht weiter“ einleitet, klingt das ausgesprochen positiv. Tatsächlich laden die vorgelegten Zahlen und die Ausführungen seiner Kollegen vom Jobcenter Mönchengladbach und dem Rhein-Kreis Neuss, Klaus Müller und Sabine Hustedt, zu einem Perspektivwechel ein. Denn neben der konstant hohen, ja sogar noch mal leicht  (von 9,5 Prozent 2022 auf 9,7 Prozent) gestiegenen Arbeitslosenquote ist es auch eine seit Jahren kontinuierlich gestiegene Zahl an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die den hiesigen Arbeitsmarkt auszeichnet: „266 936 – das ist nochmal eine Steigerung um ein Prozent“, betont Imkamp. „In unserem Agenturbezirk lag sie noch nie höher als im Juni ’23!“ Dass dieser Trend anhält, ist ein wichtiges Bestreben von Arbeitsagentur und den Jobcentern Mönchengladbach und Rhein-Kreis Neuss, die nicht nur eng miteinander kooperieren, sondern auch in alle Richtungen netzwerken – mit der Stadt, mit Arbeitgebern, Bildungs- und Sprachkursträgern, der Flüchtlingshilfe. Denn Potentiale gebe es, und die gelte es auzuschöpfen.

Tatsächlich ist da auf der einen Seite der Fachkräftemangel, der sich aus rein demographischen Gründen in den nächsten Jahren noch verstärken wird, auf der anderen Seite der Zustrom von Geflüchteten, aus der Ukraine wie auch aus Asylherkunftsländern wie Afghanistan, Eritrea, Nigeria, Syrien usw., die noch zu den deutschen Arbeitsuchenden dazukommen. Die Chance, aber auch die Herausforderung besteht darin, die Diskrepanz zwischen rund 56 Prozent Arbeitslosen auf „Helfer-Niveau“ und rund 55,6 Prozent offenen Arbeitsstellen auf „Fachkräfte-Niveau“ aufzulösen. Da sind Qualifikation, Umschulungen sowie für Geflüchtete auch Sprachkurse der Weg – und: „Das Geld und die Trägerlandschaft sind da“, wie Imkamp versichert. „Das Budget der Agentur für Arbeit ist save, auch das im Jobcenter!“

Dass es sich lohnt, Geld und Zeit zu investieren, davon ist auch Klaus Müller, Geschäftsführer vom Gladbacher Jobcenter, überzeugt. „Bei uns gibt es keinen absoluten Vermittlungsvorrang“, erklärt er daher auch. „Der Spracherwerb, Integrationskurse, Weiterbildung – das dauert natürlich länger, aber wir brauchen die Zuwanderung!“ Erste Zahlen zeigen, dass der Ansatz richtig ist. So stieg die Zahl der Ukrainer mit sozialversicherungspflichtigem Job etwa von 745 in 2022 auf 1 164 in 2023 – das sind 56,2 Prozent.

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Natürlich richtet die Arbeitsagentur 2024 auch weiter ein Auge auf den Nachwuchs, der in Sachen Berufseinstieg zum Teil in der Coronawelle „verloren gegangen ist“. In Mönchengladbach gibt es bereits seit drei Jahren die Jugendberufsagentur, die Jugendliche schnell, unkompliziert und quasi ganzheitlich auf kurzem Wege  berät – von der Jobsuche bis zur finanziellen Unterstützung. Ein guter Ansatz – und daher jetzt auch im Rhein-Kreis Neuss etabliert.

Und noch ein positives Fazit, was die Motivation ihrer Kunden angeht: „Wir haben überwiegend mit Menschen zu tun, die arbeiten wollen“, so Imkamp. „Sanktionen spielen gar nicht so eine Rolle“, bestätigt seine Kollegin Sabine Hustedt vom Jobcenter Rhein-Kreis Neuss. „Es ist wirkungsvoller, unsere Erwartungen klar zu formulieren und zu sagen, was wir für Möglichkeiten haben.“ Selbst die noch offene „Haushaltssituation“ hält die Arbeitsvermittler nicht auf in ihren Bemühungen. „Wir bremsen nicht, wir machen!“, sagt Imkamp.