1. Mönchengladbach

LEG-Mieter auf der Dahlener Straße frieren seit Tagen​

Nach der „Nachtabsenkung“ bleibt die Heizung aus : Wohnen wie im Kühlschrank

Die Serie der Mieterprobleme mit der LEG reißt auch 2024 nicht ab. In dieser Woche haben sich Mieter aus dem LEG-Haus auf der Dahlener Straße 361 beim Extra-Tipp gemeldet. Ein gepflegtes Haus, wie man sofort sieht. Das Problem: Die Heizung läuft nicht – und das bei Außentemperaturen von minus sechs Grad!

Mittwochnachmittag, 14.30 Uhr, im Wohnzimmer von Marianne Obeid: Das Thermometer zeigt zehn Grad Celsius an. In der Küche ist es vielleicht zwei Grad wärmer, was daran liegt, dass sie in ihrer Verzweiflung für eine halbe Stunde den geöffneten Backofen angestellt hat. Sie hat eine schwere Bronchitis und hält die Kälte in den letzten Tagen überhaupt nur aus, weil sie die meiste Zeit unter die dicke Bettdecke kriecht. „Es ist ein Skandal“, sagt sie und denkt dabei auch daran, dass „drüben Leute mit kleinen Kindern wohnen“. So etwas habe sie in den vielen Jahren, die sie schon im Haus lebt, noch nicht erlebt.

Ihr Nachbar Marino Ruiz nickt und erklärt, warum sowohl in ihrem Sechs-Parteien-Haus als auch in dem nebenan mit der Hausnummer 359 mit weiteren sechs Mietparteien aktuell Temperaturen wie im Kühlschrank herrschen. Ein Thermostat im Keller, zu dem seit geraumer Zeit nur die LEG Zugriff habe, stelle jeden Abend um 23 Uhr die Heizung aus. Nachtabsenkung nennt sich das und ist durchaus üblich. Leider stelle der Temperaturregler aber morgens die Heizung nicht wieder an. Das heißt: Zwölf Wohnungen kühlen bei den aktuellen Temperaturen über Nacht aus und können von den Mietern morgens nicht wieder beheizt werden. Seit über einer Woche gehe das so – bei Dauerfrost.

„Die Probleme gibt es schon länger“, erklärt Ruiz, der sein Wohnzimmer mit einem strombetriebenen Heizlüfter in diesen Tagen mit Ach und Krach auf 16 Grad gewärmt bekommt. „Wir rufen immer wieder bei der LEG an und wenn wir Glück haben, kommt einer von denen im Laufe des Tages vorbei und stellt die Heizung an. Aber abends geht sie wieder aus und morgens eben nicht wieder an. Im November/Dezember war es noch auszuhalten – aber jetzt, bei minus sechs Grad draußen?!“

Die Mieter würden sich in ihrer Not ja auch selbst kümmern, aber ohne Schlüssel kommt niemand an das offensichtlich defekte Thermostat ran. Und die LEG-Leute, die, wenn überhaupt, auf den täglichen Anruf der Mieter hin irgendwann ins Haus kämen, um die Heizung zu starten, seien keine Handwerker. „Die beheben ja nicht das Problem“, sagt Ruiz. „Gestern sind zwei gekommen, die sind auch noch frech geworden und haben sich lustig gemacht“, erzählt seine frierende kranke Nachbarin.

Verzweiflung macht sich breit. „Warum lässt die LEG die Heizungen nicht einfach so lange an, bis das mit der automatischen Einstellung wieder klappt?“, fragen sie sich. „Wir bezahlen doch schließlich unsere Heizkosten und nicht die!“ Wenn nicht bald etwas passiere, müsse man wohl zu einem Rechtsanwalt gehen, überlegen sie.

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Und das sagt die LEG auf Anfrage vom Extra-Tipp:

„Selbstverständlich sind wir sofort tätig geworden, nachdem wir von einem Mieter eine Schadensmeldung erhalten hatten. Die zuständigen Kollegen waren sofort am Montag vor Ort und konnten die Anlage wieder in Betrieb nehmen. Seitdem gab es keine weitere Meldung bzw. Beschwerde seitens unserer Mieter. Aufgrund Ihrer Anfrage sind heute (Donnerstag) unsere Monteure direkt wieder vor Ort gewesen und haben sich die Anlage angesehen. Es stellte sich heraus, dass das Flammrohr defekt ist. Wir werden es direkt morgen instandsetzen. Danach sollte die Heizung wieder einwandfrei laufen. (...) Wir bedauern, wenn unsere Mieter sich von den von uns beauftragten Monteuren nicht gut behandelt gefühlt haben. Grundsätzlich können wir uns nicht vorstellen, dass es sich so zugetragen hat, nehmen den Vorwurf aber selbstverständlich ernst und werden diesem nachgehen. (...) Wir betonen (weiter), dass wir selbstverständlich ausschließlich qualifiziertes Fachpersonal einsetzen. Alles andere würde weder technisch noch wirtschaftlich Sinn ergeben.

(...) Wir haben unsere Heizanlagen generell optimal und verbrauchssparend eingestellt. Dabei halten wir uns selbstverständlich an die vorgegebenen Mindesttemperaturen.“