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Hilfsangebote im Café Emmaus: SKM: Kräftezehrendes Jahr

Hilfsangebote im Café Emmaus : SKM: Kräftezehrendes Jahr

„In disem Jahr haben wir in der Wohnungslosenhilfe so viel getan wie noch nie“, sagt Christoph Föhles vom SKM - Katholischer Verein für soziale Dienste Rheydt e.V. Und das trotz oder gerade wegen der Coronapandemie.

Die Hilfsangebote für wohnungslose und obdachlose Menschen wurden in 2020 deutlich ausgebaut. Aber wer nicht selber auf der Straße lebt, dürfte davon nicht allzu viel mitbekommen haben. Was sehr schade ist, wie Christoph Föhles findet, denn „wir haben uns trotz aller Widrigkeiten über unsere Kräfte hinaus engagiert“.

Schutz vor Wind und Wetter, vor körperlichen Übergriffen und materieller Not, all das bietet seit fast 20 Jahren das Café Emmaus in der Waisenhausstraße wohnungslosen und bedürftigen Menschen. Corona hat die Arbeit des SKM erheblich erschwert, immerhin kommen pro Tag etwa 20 bis 30 Personen ins Café, und das zum Teil mehrmals. „Wir bieten ein ganz niederschwelliges Angebot und akzeptieren den Menschen so, wie er ist“, beschreibt es Christoph Föhles. Ein kostenloses Frühstück, eine warme Dusche, Reinigung der Wäsche, soziale Kontakte, aber natürlich auch Informations- und Beratungsmöglichkeiten.

Während des ersten Lockdowns im Frühjahr hatte der SKM spontan ein Gabenfenster initiiert und insgesamt 3 700 Lebensmitteltüten an bedürftige Familien ausgegeben. Aktuell läuft mit Förderung des Landes die Winternothilfe, bei der neben Lebensmittelgutscheinen auch Schlafsäcke, Zelte und Isomatten verteilt werden.

Föhles’ persönliches „Steckenpferd“ ist die Krisen- und Gewaltberatung für Männer, ein Angebot, das sich mittlerweile im SKM fest etabliert hat und für weitere zwei Jahre von der Aktion Mensch gefördert wird. Im Fokus stehen in erster Linie die Café-Besucher, aber auch alle anderen Männer, die sich zum Beispiel in sozialen Schwierigkeiten befinden oder etwa Opfer von körperlicher Gewalt geworden sind, nicht selten auch in der Partnerschaft. Die Aufarbeitung der Probleme ist meist lang und schwierig, „minimum braucht es acht bis zehn Beratungen, bis überhaupt der Entwicklungsprozess beginnen kann“, weiß der Diplom-Sozialarbeiter, der sich speziell für die Männerberatung weitergebildet hat.

Sehr erfolgreich ist der SKM auch in das Programm „Housing First“ eingestiegen. Langzeitobdachlose (mindestens sechs Monate) haben hier die Möglichkeit, eine eigene Wohnung zu beziehen und je nach Bedarf Angebote des Betreuten Wohnens in Anspruch zu nehmen. Sechs Wohnungen befinden sich zurzeit im Eigentum des SKM, vier davon sind vermietet. Zwei weitere sollen 2021 gekauft werden, so die Planung.

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Corona war das beherrschende Thema in 2020. Das ganze Jahr über war der Verein mit Hygieneschutzkonzepten beschäftigt, um seine Arbeit überhaupt fortsetzen zu können. Vor allem wenn man bedenkt, dass sich die Zielgruppe des SKM schwer damit tut, Regeln einzuhalten. „Wer nicht weiß, woher er die nächste Mahlzeit nehmen soll, der interessiert sich nicht unbedingt für Maskenpflicht und Mindestabstand“, so Föhles. So ganz „nebenbei“ wurden dann auch noch neue Angebote ins Leben gerufen, wie die Frauenberatung, Streetwork als Präventionsprojekt, Ausbau des Betreiten Wohnens und die Partnerschaft mit „fiftyfifty“.

Alle Informationen, auch zu Spendenmöglichkeiten, gibt es unter www.skm-ry.de oder 02166/13 09 70.