: Und jetzt? Ende Gelände!

150000 Euro hat der Rennverein gerade noch in die Sanierung des Geläufs auf der Trabrennbahn gesteckt. Jetzt hat die EWMG in ihrer Aufsichtsratssitzung beschlossen, den Mietvertrag zum 31. Dezember 2021 zu kündigen. Der Flughafen soll auf dem Areal ausgebaut werden. Und warum dann noch die hohe Investition?

150000 Euro – nein, Peanuts sind das nicht. Tatsächlich ist es die Summe, die der Verein zur Förderung des Rheinischen Trabrennsportes e.V. erst in diesem Jahr in die Sanierung des Geläufs der ältesten Trabrennbahn Deutschlands gesteckt hat – ein Geläuf, das in absehbarer Zeit wieder plattgewalzt werden soll.

Schuld will keiner haben. Elmar Eßer, Vorsitzender des Rennvereins, sagt: „Wie haben schon zu unserem 125-jährigen Jubiläum 2018 öffentlich angekündigt, dass wir sanieren wollen.“ Und die EWMG? „Klar haben die das gewusst“, so Eßer. Man habe wohl nichts darauf gegeben, ob das finanziell gestemmt werden kann. Konnte es aber. Anfang 2019 habe ein Sanierungsangebot vorgelegen, Mitte April die Finanzierung unter anderem durch Sponsoren gestanden – dann sei der Auftrag erfolgt. Die EWMG, OB Reiners, keiner habe sich vorher konkret geäußert. Es hieß, dass die Planungen noch nicht abgeschlossen seien und der Rennverein hier eingebunden werde.

EWMG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus schildert es anders. Man habe dem Verein das Gelände mietfrei überlassen „mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass das Gelände für gewerbliche Zwecke bzw. den Ausbau des Flughafens entwickelt werden soll.“ Der Verein habe dennoch saniert. Ein typischer Fall von „selber schuld“ also? Dass das Gelände wegen der Nähe zur Niers für eine gewerbliche Nutzung nicht optimal ist – auf dieser Grundlage hat sich der Rennverein vermutlich in Sicherheit gewogen. Für Schückhaus kein Hindernis – es sei eben alles „ein bisschen aufwendiger“.

Immerhin: Es ist nicht von heute auf morgen Schluss mit Traben. Der Pachtvertrag für die Trabrennbahn wird zum 31. Dezember 2021 gekündigt. Aber der Beschluss steht. Fortschritt schlägt Tradition. Dr. Boris Wolkowski, stellvertretender Grünen-Fraktionssprecher, sieht es als „einen heftigen Schlag gegen unseren Trabrennsport und gegen den Sportstandort Mönchengladbach.“