Christkindlmarkt: Gelebte Inklusion

Christkindlmarkt: Gelebte Inklusion

Am kommenden Samstag, 26. November, geht der Christkindlmarkt bereits in die 44. Runde. Große und kleine Helfer stecken noch mitten in den Vorbereitungen, wie beispielsweise die Kinder und Lehrer der Förderschule Dahlener Straße.

Auf den Tischen liegen Tannen- und Thujazweige, in den Regalen sind vorgefertigte Schleifen, Christbaumkugeln warten in durchsichtigen Verpackungen auf ihren Einsatz. Ursula Mülders hat zahlreiche Schüler um sich versammelt und alle bringen die Zweige in Form. „Wir haben schon nach den Herbstferien begonnen, Sträuße und Gestecke fertig zu machen“, erzählt die Lehrerin der Förderschule Dahlener Straße. Auf dem Tisch steht schon ein fertiges Exemplar, noch viele weitere werden folgen.

Zwei Etagen darüber geht es etwas wilder zur Sache. In der einen Ecke werden alte Pappkartons zerschnitten, an anderer Stelle Löcher in die Mitte gemacht, um anschließend die Kartons schichtweise auf einen Holzstab zu schieben. Nach und nach ist zu erkennen, was am Ende dabei herauskommen soll: ein Weihnachtsbaum und zwar einer der ausgefallenen Sorte. Einige Türen weiter kleben den Kindern die Hände. Schließlich gilt es, kleine Gläschen mit Transparentpapier zu bekleben. Ganz individuelle Teelichter entstehen so.

Doch wofür das Ganze? Ganz einfach: für den Weihnachtsmarkt der ganz besonderen Art, den Christkindlmarkt, der in diesem Jahr zum 44. Mal auf dem Alten Markt stattfinden wird. „Wir wollten einfach mal zeigen, wo die vielen liebevollen Kreationen entstehen, die an diesem Tag verkauft werden“, erklärt Charlotte Lorenz vom Vorstand des Christkindl markts.

Davon will sich auch Frank Valhaus überzeugen. Seit 33 Jahren verkauft er trotz seiner Behinderung mit viele Liebe und seinem ganz eigenen Charme Lose für die Flaschentombola. In diesem Jahr aber muss sich Vahlaus, der in der Wohneinrichtung „Menschen im Zentrum“ lebt, umstellen. Denn diesmal muss er Gutscheine für eine Flaschensuppe verkaufen. „Da muss ich mir noch eine Taktik überlegen“, sagt er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.

Es sind genau diese Leute und Geschenke, die den Christkindlmarkt in jedem Jahr zu etwas ganz Besonderem machen. Am kommenden Samstag, 26. November, ist es von 9 bis 17 Uhr wieder soweit. Im Vorfeld müssen wieder 50 Buden aufgebaut werden, auch hier mit Unterstützung aus Behinderteneinrichtungen. „Bei uns wird Inklusion seit vier Jahrzehnten gelebt“, weiß Lorenz zu berichten. Durch das Engagement zahlreicher Helfer kamen so bisher schon mehr als 2,6 Millionen Euro für Behinderteneinrichtungen zusammen. Jedes Jahr gibt es Neues zu entdecken. So sind diesmal die Grünen mit selbst gemachter Pizza, Glühwein und Kakao dabei, der Freifunk Mönchengladbach bietet neben kostenlosem W-LAN auch Zuckerwatte und Gebäck, die Soroptimisten haben syrische Spezialitäten im Angebot und die Rotarier verkaufen handsignierte Drucke von Nik Ebert. Natürlich darf auch der Nikolaus nicht fehlen, der insbesondere für die kleinen Gästen viele Überraschungen in seinem Sack hat.

(Report Anzeigenblatt)