Ein „Baba“ zum Abschied

Ein „Baba“ zum Abschied

Wien ist immer einen Kurztrip wert und bietet zu jeder Jahreszeit unvergessliche Höhepunkte. Besonders schön ist es jedoch in der Vorweihnachtszeit: Unsere Mitarbeiterin Christiane Samuel war in Wien unterwegs.

Es gibt nicht nur den einen Weihnachtsmarkt, sondern viele verschiedene, jeweils mit ganz eigenem Charakter, überall auf den vielen Plätzen und in den Bezirken der bevölkerungsreichsten Großstadt Österreichs. Der Duft von kandierten Früchten und anderen Leckereien umgibt die kleinen Holzbuden und hat eine magische Anziehungskraft auf mich, als ich durch die Stadt schlendere.

Am Wiener Christkindlmarkt vor dem Rathaus wärme ich mir die Hände abwechselnd an einer Tüte mit heißen Maronen und einem Glas mit dem Original Wiener Christkindlmarkt-Punsch. Dabei bewundere ich die phantasievollen Lichtdekorationen in den riesigen Bäumen auf dem Platz. In einem hängen ausschließlich purpurrote Herzen, in einem anderen Schneemänner und Zuckerstangen. Der berühmte „Wiener Herzerlbaum“ ist übrigens ein beliebter Treffpunkt für Freunde und Pärchen.

Der große Weihnachtsbaum direkt vor dem Rathaus kommt jedes Jahr aus einem anderen österreichischen Bundesland - in diesem Jahr aus Tirol - und ist aus aktuellem Anlass symbolhaft in den Farben der französischen Flagge rot-weiß-blau beleuchtet. Der K.u.k. Weihnachtsmarkt direkt vor der Hofburg hat wieder eine ganz andere Atmosphäre - passend zur noblen Adresse. Die weißen Holzbuden hier wirken beinahe wie liebenswerte Miniaturen der herrschaftlichen Hofburg, und es werden neben handgemachten Krippen, Kunsthandwerk und klassischen Hutmodellen besondere kulinarische Spezialitäten angeboten: Schokoladen-Guglhupf mit Marzipankern oder Honig mit kandierten Veilchen.

Und natürlich gibt es auch rund um den Stephansdom, das bekannte Wiener Wahrzeichen, Buden mit allem, was das Herz eines jeden Weihnachtsfreundes begehrt. Hier gefällt mir besonders die schöne weihnachtliche Beleuchtung des Domes, die sich harmonisch in die liebevoll-aufwendige innerstädtische Lichtdekoration einfügt. Bekannt ist Wien natürlich auch für die vielen berühmten Kaffeehäuser. Die Traditionscafés locken mit vielfältigen Kaffee-Variationen, internationalen Zeitungen und Mehlspeisen-Kreationen. Seit 2011 zählt die traditionelle Wiener Kaffeehauskultur sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Mit den Kaffeehäusern untrennbar verbunden ist die Konditorei: Gugelhupf, Sachertorte und viele andere Torten und Kuchen sind verführerisch und lassen jede Entscheidung schwer fallen. Die kunstvoll gestalteten Schaufenster und Vitrinen des einstigen K.u.k. Hofzuckerbäckers Demel bieten Hinweise auf Süßwaren, an denen schon Kaiserin Elisabeth Gefallen fand. Hier verkauft und serviert übrigens auch nach 200 Jahren nur weibliches Personal. Die so genannten „Demelinerinnen“ sprechen die Gäste wie damals nur in der dritten Person an: „Haben schon gewählt?“. Nach drei Tagen sage ich Wien mit „Baba“ ganz wienerisch „Auf Wiedersehen“. Ich werde aber sicher bald mal wiederkommen.

(Report Anzeigenblatt)