Eine Ära geht zu Ende

Eine Ära geht zu Ende

Johannes Schmitz gab in Herrenshoff 21 Jahre lang den St. Martin hoch zu Ross. Am Donnerstag, 6. November, verabschiedet er sich von dieser Aufgabe und reitet beim Herrenshoffer St. Martins-Zug letztmals seine Runde.

Dies ist eine kleine Geschichte mit beeindruckenden Zahlen: Seit 105 Jahren reitet St. Martin immer im November durch Herrenshoff. Ein Job ohne größere Fluktuation: denn in dieser langen Zeit ritten insgesamt „nur“ drei Herrenshoffer Männer durchs Dorf. Rein rechnerisch schlüpfte also jeder dieser Herren durchschnittlich 35 Jahre in die Ausrüstung des Heiligen Mannes. Eine beachtliche Zahl! 21 Jahre davon übte diesen begehrten Job Johannes Schmitz von der Schaffenbergstraße aus. Und damit geht jetzt eine Ära zu Ende, denn „der Hans“ (wie man ihn im Dorf nennt), dreht jetzt seine letzte Runde – zumindest zu Pferde.

Bernd Mertens, ehemaliger Schulleiter der örtlichen Grundschule und seit vielen Jahren Vorsitzender des St. Martinskomitees (mit 50 ehrenamtlichen Mitarbeitern), erinnert sich noch genau an den Staffelwechsel im Jahre 1994: Als Hans Schmitz erstmalig in den Schulgottesdienst einzog, ging ein Raunen durch die Kirche. „Ist das aber ein großer St. Martin“, staunten die Schulkinder. Der Grund: Schmitz Vorgänger, Fritz Offermanns, war eher kleinerer Statur und der heute 70-jährige Schmitz damals schon ein kräftiges Mannsbild.

Hans Schmitz berichtet im Stadt Spiegel-Gespräch, er habe die Zeit sehr genossen: „Es hat viel Spaß gemacht und der Kontakt zu den kleinen Herrenshoffern war immer eine große Freude“. Schnell war der Support-Manager bekannt – bei Groß sowieso, bei Klein dann auch. Gisela Seppelt, 1969 das erste offizielle weibliche Mitglied im Martinskomitee, erinnert sich gegenüber unserer Zeitung an eine besondere Begebenheit. (cs)

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(StadtSpiegel)