Geballte Frauenpower

Geballte Frauenpower

Ende Oktober erblickten die Drillinge Lucija (10.52 Uhr), Anastazija (10.54 Uhr) und Marlija (105.6 Uhr) das Licht der Welt im Elisabeth Krankenhaus Rheydt.

Ganz friedlich liegen sie in ihren Bettchen, fein rausgeputzt in roten Kleidchen, als die Pressemeute ins Zimmer tritt, um Lucija, Anastazija und Marlija auf ihren ersten öffentlichen Auftritt mit Fotoshooting vorzubereiten. Nach kurzem Murren über die doch etwas zu engen roten Zipfelmützen, die Mama Natalija Dobersek extra besorgt hat, scheinen die drei Mädchen doch sehr entspannt. Stolz zeigen sich die Eltern Natalija und Michael Dobersek mit ihren Kleinen, die Dritte und Kleinste im Bunde findet auf dem Arm von Dr. Harald Lehnen, Chefarzt der Mutter Kind Klinik im Elisabeth Krankenhaus ein kuscheliges Plätzchen.

Marlija ist es auch, um die sich zunächst Sorgen gemacht werden musste. Sie wog bei der Geburt am 23. Oktober nur 950 Gramm. „In den letzten beiden Schwangerschaftswochen ist sie kaum gewachsen. Wir haben das beobachtet und es tatsächlich geschafft, die Entbindung bis zur 32. Woche hinauszuzögern“, so Dr. Lehnen. Wie wichtig jeder Tag im Bauch der Mutter ist, unterstreicht der Chefarzt des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin Prof. Dr. Wolfgang Kölfen: „Statistisch können wir sagen, dass mit jeden 100 Gramm, die Kinder im Mutterleib zulegen, der Intelligenzquotient – und damit die Lebensqualität – um je zehn Punkte steigt. Die drei Mädchen haben sich prächtig entwickelt; liegen alle bei um die 2 000 Gramm. Das ist schon etwas Besonderes.“

Die Frauen- und Kinderklinik des Eli bilden gemeinsam den „neonatologischen Schwerpunkt Level 1“. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die geballte medizinische und pflegerische Kompetenz im Umgang und in der Versorgung von Früh- und Risikogeburten. Von den diesjährigen rund 2 400 Geburten im Elisabeth-Krankenhaus Rheydt waren knapp 80 Zwillingsgeburten und zwei Drillingsgeburten. Etwa 60 bis 70 Kinder kommen im Eli pro Jahr mit einem Geburtsgewicht von unter 1 500 Gramm zur Welt. Die beiden Chefärzte sind stolz darauf, dass sich 90 Prozent der betreuten Kinder gut entwickeln: „Der Landesdurchschnitt liegt bei 80 Prozent. Wir liegen mit unserer Quote deutlich besser.“

Doch nicht nur das Klinikteam hat mit einer Drillingsgeburt einen Full-Time-Job, die Doberseks müssen sich dieser Herausforderung bald selbst in den eigenen vier Wänden stellen. „Als ich erfuhr, dass wir Drillinge anstelle von Zwillingen bekommen, dachte ich nur ’oh mein Gott’. Aber dank der tollen Betreuung und Vorbereitung hier, denke ich, dass wir das gut gemanaged kriegen. Jetzt freuen wir uns erstmal auf Zuhause, wo wir ausgiebig kuscheln können“, so Natalja. Vier Frauen im Haus sind auch für Michael Dobersek eine besondere Aufgabe und wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte man ihm auch ruhig einen Jungen gönnen können, doch am Ende gibt auch er zu: „Hauptsache die Mädchen sind gesund – und es werden richtige Papakinder.“

(Report Anzeigenblatt)