Hand in Hand für den Frieden

Hand in Hand für den Frieden

Bei einem gemeinsamen Gottesdient in der Chaldäischen Gemeinde Mönchengladbach beteten der Aachener Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff und der Erzbischof von Teheran, Ramzi Garmou, für die religiös verfolgten Christen in Irak und Syrien.

Gleich zwei hohe Kirchenvertreter durfte die Chaldäische Gemeinde Mönchengladbach am vergangenen Sonntag in der Kirche St. Paul Mülfort begrüßen. Neben dem Aachener Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff war auch der der Apostolische Visitator der Chaldäer für Europa, Erzbischof Ramzi Garmou, extra aus Teheran angereist, um im gemeinsamen Gebet und an den Gottesdienst anschließenden Dialog auf die Not der im Irak und Syrien religiös verfolgten Christen aufmerksam zu machen und sich für ein gemeinschaftliches Zusammenarbeiten der deutschen, arabischen und aramäischen Kirche auszusprechen: „Dieses Treffen soll deutlich machen: Wir sind eine Kirche, wir gehören zusammen“, so Dr. Heinrich Mussinghoff. Auch wenn Chaldäische Katholiken ihre Wurzeln im Urchristentum sehen und bis heute ihre Gottesdienste nach eigenem Ritus in aramäischer Sprache, der Muttersprache Jesu, feiern, erkennen sie neben einer eigenen Kirchenhierarchie den Papst an und bilden den katholischen Zweig der „Kirche des Ostens“. In ihren Heimatländern Syrien und Irak als religiöse Minderheit zunehmend verfolgt, sind viele jedoch gezwungen, zu fliehen und Schutz in westlichen Ländern zu suchen. Allein in Deutschland leben zurzeit etwa 12 000 chaldäische Christen, die von drei Priestern betreut werden. In Mönchengladbach haben circa 240 chaldäische Familien in der Kirche St. Paul in Mülfort einen Zufluchtsort gefunden, um regelmäßig und in Sicherheit ihren Glauben ausüben zu können. Anders dagegen verhält es sich bei den chaldäischen Mitchristen und anderen religiösen Minderheiten, die in den von der Terrormiliz IS bedrohten Ländern um ihr Leben fürchten müssen. „Die Christen in der EU und in den arabischen Ländern müssen Hand in Hand zusammenarbeiten und gemeinsam ihre Stimme dafür erheben, dass die Christen im Irak bleiben und dort den Glauben weiter praktizieren können“, so der Erzbischof von Teheran, Ramzi Garmou. Weiterhin hoffe er, dass Deutschland als eines der stärksten Länder der EU seinen Einfluss im gemeinsamen Appell für ein friedliches Miteinander der Religionen geltend machen kann. Bis dahin gelte es, den vielen Flüchtlingen Hilfe, Schutz und Zuflucht zu gewähren. Dem zweisprachig gefeierten Gottesdienst wohnten neben den chaldäischen Gemeindemitgliedern auch einige deutsche Mitchristen bei, um gemeinsam für die zurückgebliebenen Christen in Ira

k und Syrien zu beten.

(StadtSpiegel)