Initiative gegen Umgehung

Initiative gegen Umgehung

Die Bürgerinitiative gegen die Nordumgehung Schiefbahn hat jetzt persönlich einen Bürgerantrag gegen die im Gespräch befindliche Umgehungsstraße von der Korschenbroicher Straße zur Langebendstraße bei Bürgermeister Josef Heyes im Rathaus abgegeben.

Diese Nordumgehung sollte schon einmal vor rund zehn Jahren gebaut werden. Damals gab es drei mögliche Varianten: bis zur Langebendstraße, bis um das St.-Bernhard-Gymnasium herum oder – die längste Variante – auch noch um das nördliche Niederheide herum – jeweils bis zur L 361. Aktuell wird eine Machbarkeitsstudie für die kürzeste Variante erstellt, die im März oder April im Planungsausschuss vorgestellt werden soll. Diese Studie soll Klarheit darüber geben, ob die Umgehungsstraße Entlastungseffekte für den Ortskern und die Willicher Straße bringen könnte.

Josef Selders (links) überreicht mit einigen seiner Mitstreiter Bürgermeister Josef Heyes den Bürgerantrag.
Josef Selders (links) überreicht mit einigen seiner Mitstreiter Bürgermeister Josef Heyes den Bürgerantrag. Foto: Schütz

Davon gehen die Landwirte, Obstanbauer und Gärtner nicht aus, deren Felder von der Umgehungsstraße zerschnitten würden. Willi Mertens: „Die Straße gingen mitten durch meine Weiden. Ich kann mein Vieh doch nicht über die Straße treiben.“ Auch Josefs Selders klagt, dass sein Hof völlig von den Obstanlagen abgeschnitten wäre. Aber nicht nur um die eigene Existenz machen sich die Mitglieder der Initiative Sorgen. Auf den Feldwegen zwischen Wekeln und Schiefbahn herrscht nämlich das ganze Jahr über reger Schülerverkehr. Nicht nur zum St.-Bernhard-Gymnasium und zur Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule, sondern auch zu den Grundschulen wird geradelt. Die Straße ginge mitten dadurch.

Aus Sicht der Initiative sind die Schiefbahner Verkehrsprobleme ohnehin hausgemacht: Busse, die mitten auf der Straße halten müssen, die Ansiedlung eines riesigen Edeka-Marktes im Zentrum oder die Genehmigung einer Postfiliale ohne ausreichende Parkplätze werden als Beispiele genannt. Größtes Problem seien aber Lkw, die durch Schiefbahn fahren würden, um Autobahngebühren zu sparen.

Eine Nordumgehung werde, laut Initiative, aber nicht nur die Menschen betreffen. Hunderte Bäume in allen Größen müssten umgepflanzt oder abgeholzt werden und viele seltene Tierarten, die in der über Generationen gewachsenen Kulturlandschaft heimisch seien, würden ihren Lebensraum verlieren. Ohnehin habe die Stadt in den letzten 40 Jahren so viele landwirtschaftlichen Flächen bebaut wie kaum eine andere Kommune in de

r Region.

(Report Anzeigenblatt)