Jung und Alt im Schilderwald

Jung und Alt im Schilderwald

Sicheres Verhalten im Straßenverkehr - für Senioren und Kinder ergeben sich dabei ähnliche Schwierigkeiten. Deshalb fand jetzt ein Schulterschluss statt. Unter dem Motto „Jung und Alt im Schilderwald“ hat die Polizei Kinder des Kindergartens an der Mühlenstraße und Senioren des Curanums Lindenhof zusammengebracht.

Ein Mehrwert für beide Seiten.

 Eva Rehage überquert zusammen mit Anna und Joel die Friedrich-Ebert-Straße in Rheydt. In ihrem Westen sind sie gut zu erkennen.
Eva Rehage überquert zusammen mit Anna und Joel die Friedrich-Ebert-Straße in Rheydt. In ihrem Westen sind sie gut zu erkennen.

Langsam schiebt Eva Rehage ihren Rollator, den sie liebevoll „Fridolin“ nennt, bis an die Bordsteinkante. An ihrer Seite stehen Anna (5) und Joel (5). „Wir müssen jetzt nach links und nach rechts schauen“, sagt die 91-jährigen Bewohnerin des Seniorenheims Curanum Lindenhof. In ihren neongelben und neongrünen Westen sind alle drei schon von weitem von den Autofahrern an der Friedrich-Ebert-Straße zu erkennen. Auf der Mittelinsel machen alle einen Stop und vergewissern sich ein zweites Mal, ob kein Auto kommt.

„Die sind schon gut aufeinander abgestimmt“, erklärt Erwin Hanschmann, während er die Szenerie beobachtet. Der Verkehrssicherheitsberater der Polizei Mönchengladbach hatte die Idee zu dieser ungewöhnlichen Übung. „Die Probleme bei kleinen Kindern und Senioren sind ähnlich“, weiß Hanschmann aus Erfahrung. Seien es kurze Grünphasen einer Fußgängerampel oder erschwerte Straßeneinsicht durch parkende Autos - im Straßenverkehr gibt es viele Hürden, die es zu bewältigen gibt. Die Idee, zusammen zu „trainieren“, fand schnell Anklang - auf beiden Seiten. „Wir kooperieren schon seit zehn Jahren mit dem Seniorenzentrum“, weiß Brunhilde Veit vom Kindergarten Mühlenstraße. Sieben angehende Schulkinder wurden für das Projekt ausgewählt, fünf Senioren, mit Rollator, im Rollstuhl oder mit Gehstock, kamen hinzu. Nachdem zunächst die Kinder an vier Nachmittagen von Hanschmann in den Straßenverkehr eingeführt wurden, gab es anschließend zwei gemeinsame „Probe nachmittage“. Und das erlernte konnte jetzt ganz offiziell vorgeführt werden. Eva Rehage hatte sichtlich Spaß bei der Arbeit mit den Kindern. „Die Kinder sind clever und aufgeweckt und verstehen sehr schnell“, weiß die Seniorin zu berichten. So habe sie genauso von den Kindern lernen können wie umgekehrt. Auch der kleine Joel hatte sichtlich Spaß an der Sache. „Manches wusste ich schon, aber ein paar Sachen waren auch neu“, erzählt der Fünfjährige etwas schüchtern.

Dann aber war seine Schüchternheit wie weggeblasen. Plötzlich stand Borussia Maskottchen Jünter da. Eine kleine Überraschung von Erwin Hanschmann. Schließlich hatte Jünter die Kleinen schon die ganze Zeit begleitet, nämlich als Druck auf ihren Sicherheitswesten. Diese bekamen die Kinder für ihre tolle Mitarbeit schließlich geschenkt, obendrauf gab es für jedes Kind noch einen Plüschteddy und eine Frisbee-Scheibe.

(Report Anzeigenblatt)