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Rübezahl und seine Zwerge feiern Erntedank

Rübezahl und seine Zwerge feiern Erntedank

Das Theaterstück im Büdericher Pfarrsaal begeisterte Jung und Alt.

Es ist Erntedankfest-Sonntag. Im Pfarrsaal der Sankt Mauritius-Kirche in Büderich herrscht den ganzen Tag schon reges Treiben, denn um 17 Uhr müssen alle Vorbereitungen abgeschlossen sein für das Theaterstück „Rübezahl und seine Zwerge feiern Erntedankfest.“ Schätzungsweise 110 Gäste warten gespannt auf das, was sie in wenigen Minuten auf der Bühne erleben werden. Gisela Limmer von Massow, Initiatorin des Projektes „Theater spielen mit russlanddeutschen Kindern“, begrüßt die vielen Gäste, unter ihnen auch Pater Adalbert, Vikar der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Mauritius. Zum Auftakt rezitiert ein junges Mädchen (Agatha Bersch) die Ballade

aus dem Schlesischen Gebirge von Ferdinand Freiligrath (1810–1870). Als langsam der Vorhang aufgeht, sehen die Besucher ein Bühnenbild, was typisch ist für das Riesengebirge, die Heimat des Rübezahl: Tannenwald wohin das Auge auch blickt. Und dann erleben die Gäste ein Märchenspiel auf der Bühne, was fasziniert, berührt und auch froh und heiter stimmt.

Gisela Limmer von Massow hat das ursprüngliche Weihnachtstheaterstück komplett auf Erntedankfest umgeschrieben. Da ist der Rübezahl (Jürgen Grosse), ein Gastspieler von beeindruckender Größe, in einem noch beeindruckenderen Kostüm mit mächtigem Haarschopf und Rauschebart, da ist der Hansl (Elisabeth Stroscher), der den Rübezahl im Wald sucht, um ihn um Hilfe für seine arme, hungernde und kranke Mutter zu bitten. Der Sandmann (Willy Ross), der für Hansls guten Schlaf sorgen soll, da ist der erste Zwerg Schnick (Karina Luft), und da singen und tanzen die vielen kleinen und großen Zwerge in ihrem grünen Kostüm mit roter Zipfelmütze.

Während des Theaterstücks werden auf der Bühne Lieder aus dem Riesengebirge und Erntelieder gesungen. Die gesamte musikalische Begleitung am Klavier liegt in den Händen von Helena Ross, der Mutter vom Sandmann und dem kleinen Zwerg Erwin. Sie ist ausgebildete Pianistin.

Der nicht enden wollende Beifall am Schluss ist der wohlverdiente Lohn für die viele Arbeit aller Beteiligten. Die abschließenden anerkennenden Worte sprach Pater Adalbert.

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Für das aktuelle Rübezahl-Theaterstück wurde fast ein Jahr geprobt. Besonders reizvoll und spannend waren die Proben in den Sommerferien, denn da hatte Frau Limmer von Massow auf eigene Kosten ein Haus für eine Woche an der belgischen Nordseeküste angemietet. Morgens wurde geprobt und der Nachmittag war frei für Spiel und Spaß.

Die Hochschul-Dozentin und Schauspielerin Gisela Limmer von Massow engagiert sich bereits seit vielen Jahren für eine sprachliche und kulturelle Förderung von russlanddeutschen Kindern aus Meerbusch und den Nachbarstädten Düsseldorf, Neuss und Krefeld. Die Kinder lernen unter ihrer professionellen Leitung die deutsche Sprache, indem sie Theater spielen und Gedichte (Lyrik) deutscher Dichter auswendig lernen und vor Publikum vortragen.

Als Gisela Limmer von Massow den Kindern vor einiger Zeit sagte, dass sie mit dem Theaterspielen aufhören möchte, war die Reaktion der Kinder: „Ach nein, Frau Limmer, wir wollen doch noch Schneewittchen und die sieben Zwerge spielen. Die Zwerge haben wir doch schon.“ Dank an Gisela Limmer von Massow: Sie macht weiter!

(StadtSpiegel)