„Zu guter Letzt“ in Büderich

Weiße Eierbecher, Abzugsgriffe für Toilettenspülkästen, Bibeln und Frösche: Menschen sammeln die außergewöhnlichsten Sachen. In der Ausstellung „Zu guter Letzt“ im Alten Küsterhaus in Büderich werden diese vereint.

Und: Es ist die letzte Ausstellung unter Leitung von Inge Sternemann.

30.000 Spardosen – so viele Modelle hat ein Sammler aus Schönecken, den Inge Sternemann übers Internet gefunden hat. Nun sind wenige Dosen Teil einer abwechslungsreichen Sammelausstellung von Haushaltsgegenständen, Spielzeug, Reiseandenken und vielem mehr. Manches ist alt, anderes von weit her, wertvoll oder einfach nur interessant. „Für mich ist es ein toller Nebeneffekt, viel über verschiedenste Dinge zu lernen.“ Inge Sternemann kümmert sich seit 2005 ehrenamtlich um das Alte Küsterhaus als Kultur- und Begegnungszentrum, wozu Kursangebote, Vorträge und Gesprächskreise gehören.

Nun verabschiedet sie sich mit ihrem liebsten Part: einer Ausstellung. Am wichtigsten war es ihr bei ihrer Arbeit, die Menschen kennenzulernen. In den letzten dreizehn Jahren konnte sich Inge Sternemann ein Netzwerk aufbauen. An ihrer letzten Ausstellung sind 47 Menschen beteiligt, die sie mit wenigen Ausnahmen, schon lange kennt. Einige Leihgeber haben ihre Schätze persönlich vorbeigebracht oder sogar eigens dafür Ausstellungsschränke gebastelt. „Die Leute freuen sich richtig, dass sie das mal präsentieren können und die Ausstellungsbesucher freuen sich, die Dinge zu sehen.“

Auch Inge Sternemann wurde kreativ: Eine Sammlung alten Geschirrs ist in dem Schrank ihrer Großmutter ausgestellt, der 50 Jahre lang zerlegt im Keller gestanden hatte. Immer wieder sind eigene Gegenstände den Sammlungen hinzugefügt: eine afrikanische Maske, Salz- und Pfefferstreuer in Form von Schweinchen. In einem Schrank sind alte Apothekengebrauchsgegenstände vorzufinden. Manches davon hat sie noch von ihrem verstorbenem Mann, der Chirurg war. Eine Glöckchen-Sammlung stammt von Sonja Mataré. Auch das Kramer-Museum in Kempten und das Internationale Katholische Missionswerk in Aachen haben Gegenstände zu der Ausstellung beigetragen. Inge Sternemann hat kein Lieblingsstück: „Alles ist auf seine Art schön und interessant.“

Nachfolgerin wird Isabelle von Rundstedt, die Kunsthistorikerin ist. Sie wird bei den Ausstellungen einen Schwerpunkt auf junge Kunstakademie-Absolventen legen. „Nun kann etwas Neues kommen, mit neuen Ideen“, sagt Inge Sternemann. Sie freut sich, neben anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten, nun mehr Zeit für ihre sieben Enkel zu haben und kulturelle Angebote in Düsseldorf wahrnehmen zu können.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 13. Mai. Eine Führung wird am Donnerstag 10. Mai um 15 Uhr angeboten.

(StadtSpiegel)