Lanker auf den Spuren der alten Römer

Der Heimatkreis Lank hatte zur Radtour geladen. Dabei gab es viel Wissenswertes zu erfahren.

Jüngst gingen 31 Radfahrer mit dem Heimatkreis Lank auf die Suche nach den Spuren der alten Römer.

Nach Start in Lank-Latum machten die Radler einen ersten Halt an der Burg Linn, an der Peter Koenders einen kurzen Abriss der mehrere hundert Jahre alten Geschichte gab.

„Nach einem Halt an Haus Greiffenhost, einem 1843 fertiggestellten Jagdschlösschen, ging es dann weiter zur Ausgrabungsstelle des römischen Kastells Gelduba“, berichtet Thomas Günther vom Heimatkreis Lank. Dort wurden die historisch interessierten Radfahrer von Dr. Christoph Reichmann begrüßt, dem ehemaligen Direktor des Museums Burg Linn, der auch über viele Jahre die dortigen Ausgrabungen geleitet hat.

„Das Kastell Gelduba wurde im Jahre 71 gegründet und diente während und nach des Bataveraufstandes als Truppenlager.“ In späteren Jahren beherbergte es eine 500 Mann starke spanische Reitertruppe, die als schnelle Eingreiftruppe die Grenze zum rechtsrheinischen Germanenland verteidigte. „Als die Reiter dann um das Jahr 180 vorübergehend Richtung Donau verlegt wurden, kamen Legionäre aus Bonn als Ersatztruppen.“ Sieben Mann von dieser Truppe, froh darüber, nicht in den Kampf gehen zu müssen, stifteten dann den sogenannten Matronenstein, zu Ehren der drei Muttergottheiten. „Der heute im Museum Burg Linn ausgestellte Matronenstein ist in der Nähe der Ausgrabungsstätte als Replik zu bewundern“, sagt Thomas Günther.

Dr. Reichmann hofft, „dass das Areal des Kastells im Jahre 2020 endlich zum Unesco-Welterbe erklärt wird“.

Im Gegensatz dazu ist „leider“ das Schicksal des angrenzenden römischen Zivillagers bereits endgültig besiegelt. Dessen derzeitige Ausgrabungen bekamen die Radler des Heimatkreises ausführlich von Dr. Reichmann erläutert. Nach Abschluss der Erfassung und Dokumentation zum Ende diesen Jahres wird das gesamte zivile Areal zugunsten eines Neubaus der Neusser Mühlenwerke für immer zerstört. „Es ist eine Schande, dass die nächsten Generationen diesen Teil unseres römischen Erbes nie mehr zu Gesicht bekommen können“, beklagt Peter Sitsen, Schatzmeister des Heimatkreises.

Den Abschluss fand die diesjährige von Helga Ebner und Peter Koenders organisierte Radtour dann in der Nierster Gaststätte Zum Hasen. „Ein hochinteressanter Tag“, so die einhellige Meinung der Radler.

(StadtSpiegel)