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Meerbuscher Wirtschaftsförderung lud nach Osterath zu Kyocera

“Wirtschaft trifft“ : Netzwerktreffen zur Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit stand bei der dritten Auflage der Netzwerkveranstaltung „Wirtschaft trifft“ im Fokus.

Die städtische Wirtschaftsförderung hatte diesmal Unternehmerinnen und Unternehmer aus Meerbusch in die Räumlichkeiten des japanischen Konzerns Kyocera nach Osterath geladen. „Ein spannendes Thema, dass immer mehr an Bedeutung gewinnt“, so Stephan Benninghoven, Wirtschaftsreferent der Stadt Meerbusch.

„Für unseren Konzern ist die Thematik seit 60 Jahren Teil der Firmenphilosophie“, sagt Dietmar Nick, Geschäftsführer der in Meerbusch ansässigen Kyocera Document Solutions Deutschland GmbH. Seit 2007 ist das aus Kyoto stammende Unternehmen am Standort Meerbusch. Bereits beim Bau der Niederlassung wurde viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. „Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schulen wir in diesem Bereich. Zudem setzen wir auf Bio-Produkte in unserer Kantine“, so Nick weiter. Wichtigstes Ziel: den CO2-Fußabdruck jährlich um 15 Prozent zu senken. „Wir hier am Standort werden wahrscheinlich in drei Jahren bei null Prozent ankommen. Konzernweit werden wir dieses Ziel bis 2030 erreichen.“

Doch wie gelingt das bei einem Unternehmen, das auf Drucken setzt? „Zugegeben, unsere Branche verbraucht viele Ressourcen. Wir versuchen, den Verbrauch so gering wie möglich zu halten, bieten beispielsweise einfache Lösungen, Druckerpatronen zu recyceln. Wir setzen aber insbesondere auf eine Neuoptimierung unseres Geschäftsbereichs – weg vom Druck, hin zu schneller Datenverarbeitung, wie beispielsweise die Digitalisierung von Akten“, berichtet Dietmar Nick. Wie Kyocera diesen Spagat schafft, wurde den rund 50 Unternehmerinnen und Unternehmern im so genannten Experience Center gezeigt – einer Art Showroom mit Produkten und exemplarischen Büroräumen.

Wie das Thema Nachhaltigkeit auch über das eigene Unternehmen hinaus praktiziert werden kann, machte Markus Frieben, Leiter der Stabsstelle Nachhaltigkeit beim Fußballbundesligisten Borussia Mönchengladbach, deutlich. Kyocera war von 2005 bis 2009 Hauptsponsor des Vereins – seit der Saison 2022/2023 Premiumpartner. „Seit einigen Jahren haben wir eine eigene Stabsstelle Nachhaltigkeit bei der Borussia, für die kommende Saison hat die DFL für die Lizenzierung eine eigene Nachhaltigkeitsrichtlinie, an die sich die Bundesligavereine halten müssen“, so Frieben. „Wir haben als großer Fußballverein eine enorme Sichtbarkeit und Vorbildfunktion. Dadurch können wir unseren Teil zu nachhaltigem Handeln beitragen.“ Beispielsweise gebe es Projekte zur Leseförderung, der Krebsvorsorge oder Inklusionsfußballturniere. Außerdem setze man mittlerweile auf Trikots aus vollständig recyceltem Polyester, Öko-Strom oder den Ausbau von Photovoltaik auf dem Stadiongelände.

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Was sowohl Borussia Mönchengladbach als auch Kyocera eint: Sie müssen – wie viele andere größere Unternehmen auch – eine neue EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung umsetzen. So sind die Unternehmen verpflichtet, über die Auswirkungen des eigenen Geschäftsbetriebs auf Mensch und Umwelt zu berichten. Bei Borussia orientiere man sich am Standard „Nachhaltiger Wirtschaften“ des Zentrums für Nachhaltige Unternehmensführung. „Für viele Unternehmen rückt die Thematik – ähnlich wie im privaten Umfeld – mehr und mehr in den Fokus“, ergänzt Stephan Benninghoven.