Mönchengladbach bei Nacht

Mönchengladbach bei Nacht

Seine Kamera macht verborgene Schönheit in Mönchengladbach sichtbar, wo andere gar nichts sehen: Andreas Lousberg fotografiert die Stadt bei Nacht und macht Häuser und Lichter zu ungewöhnlichen Motiven.

Nachts sind alle Katzen grau heißt eine Redewendung, aber die gilt nicht für Andreas Lousberg. Er ist viele Tage im Jahr mit der Kamera im Dunkeln unterwegs und macht Mönchengladbacher Schönheit sichtbar, wo andere normalerweise gar nicht hingucken. „Ich kriege oft gesagt, dass sieht doch ganz anders aus“, sagt Andreas Lousberg, Mönchengladbach sei nicht so schön, wie auf seinen Bildern. Lousberg sieht das anders, er mache mit HDR-Technik nur Details sichtbar, die man mit bloßem Auge wohl so nicht bemerken würde, sagt er.

Lousbergs Interesse galt als Jugendlicher eher dem Film. Er hat ständig für Youtube irgendwas aufgenommen. Die Fotos waren zu Anfang nur so Nebenprodukte, die er gepostet hat, bis er gemerkt hat, dass sie ziemlich vielen Leuten gefallen. Mit der kleinen Kompaktkamera waren die nächtlichen Fotosafaris aber zunächst schwierig. Mit der ersten Spiegelreflexkamera, einer Canon 550D, die auch lange Belichtungszeiten drauf hatte, wurde alles anders.

Als Nachtmensch lag es auf der Hand, auch mal im Dunkeln Fotos zu schießen. „Da muss nur irgendwo was leuchten, zum Beispiel ein Glühwürmchen“, sagt er. Und dann fotografiert Lousberg mit Stativ und sehr langer Belichtungszeit. Nur bewegen darf sich nichts. HDR-Technik arbeite mit drei Bildern in geringfügig unterschiedlicher Belichtung, die später übereinander gelegt werden, erklärt Andreas Lousberg. „So hat man viel mehr Bildinformationen“. Am Computer stellt er dann noch die Kontraste höher, um mehr Klarheit zu bekommen. So viel mache er aber gar nicht, sagt der 38-jährige, der bei Tag als Problem-Solver im IT-Bereich von Zalando arbeitet.

Wie man darauf kommt, ausgerechnet nachts zu fotografieren? Wenn man ein Nachtmensch ist und gerne Ungewöhnliches versucht. „Bei Sonnenschein schöne Sachen fotografiert ja jeder“, sagt Andreas Lousberg.

Andreas Lousberg fotografiert nicht kommerziell. „Ich möchte freiwillig arbeiten und machen, was ich will“, sagt er. Seine Bezahlung sei, wenn andere Leute seine Fotos gut fänden. Das tun sie mit Sicherheit. Lousberg hat schon einige Fotowettbewerbe gewonnen, war bei der Rheinischen Post ausgestellt und Fotos von ihm waren in Kalendern der Sparkasse und der NEW.

(Report Anzeigenblatt)