1. Mönchengladbach

Erkenntnisse aus Workshop sollen Neuimkern den Einstieg erleichtern

Hochschule Niederrhein erforscht Technik für Bienenzucht : Biene40 erleichtert das Imkern

Das Hochschulinstitut GEMIT richtete jetzt den ersten Imkerworkshop aus, der innerhalb des Projektes „Biene40 - Entwicklung digitaler vernetzter Sensoren für vitalere Bienen“ stattfand. Technik soll den Einstieg in die Bienenhaltung erleichtern.

Zwölf technikaffine Imker aus drei Imkervereinen nahmen jetzt am Imkerworkshop im Rahmen des Hochschulverbundprojektes „Biene40 - Entwicklung digitaler vernetzter Sensoren für vitalere Bienen“ teil und gaben in der Diskussion wertvolle Impulse, die die Projektausrichtung bestimmen.

Neben den Temperaturmessungen wurden Laborergebnisse aus Bienenstocküberwachungen mit Sound Frequenzgang-Analysen und Bienenzählungen mit künstlicher Intelligenz vorgestellt.

Ziel des Projekts Biene40 ist es, besonders Neuimkern mit digitalen Werkzeugen den Einstieg in die Bienenhaltung zu erleichtern. Eine vernetzte Sensorik liefert Daten aus dem Bienenstock, aus denen Imker auf den Zustand des Bienenvolkes schließen können, ohne zum Bienenstand hinfahren und das Volk öffnen zu müssen. Das erspart CO2 und Stress für das Bienenvolk, besonders im Winter.

Kern der Sensorik sind raum- und zeitaufgelöste Temperaturmessungen. Mit statistischen Methoden wollen die Forscher an der Hochschule Niederrhein herausbekommen, ob durch diese preiswerte Messmethodik aufwendigere Instrumente wie Stockwaagen ergänzt oder ersetzt werden können.

Im Dezember ist der erste Feldversuch mit zwanzig Standard-Beutensystemen gestartet. Die Bienenvölker hat Iris van den Bongard, Inhaberin der Großimkerei Bienenland in Willich-Anrath, für den Test aufgebaut: „Zusammen mit der Hochschule haben wir schon für die Praxis der Königinnenzucht relevante Untersuchungsergebnisse gewinnen können“, sagt sie.

Projektleiter Prof. Dr. Claus Brell zeigt sich von der Zusammenarbeit beeindruckt: „Erfahrene technikinteressierte Imker führen in Absprache mit uns Fallstudien an ihren Völkern durch und helfen mit den Daten das richtige Instrumentarium für Neuimker zu entwickeln.“ Eine weitere Veranstaltung für Imker soll im kommenden Frühjahr stattfinden. Biene40 wird mit einem Gesamtvolumen von 355 000 Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Zu den Projektpartnern zählen neben dem Hochschulinstitut GEMIT das Bienenland Willich-Anrath, clabremo GmbH Mönchengladbach und das Fachzentrum für Bienen und Imkerei Mayen.