1. Mönchengladbach

Kinder lernen den Umgang mit medizinischen Notfällen

„Teddybären-Sprechstunde“ mit der Naturpark-Kita „Wildwiese“ in Merbeck : Keine Angst vor einem Notruf

Mit 13 Vorschulkindern startete das Team des Rettungsdienstes aus Heinsberg eine „Teddybären-Sprechstunde“ als Präventionsprojekt im Umgang mit Notfällen. Initiiert wurde der Besuch von der Auszubildenden Lucy Willemsen aus der Kindertagesstätte. „Die kindgerechte, interaktive und anschauliche Vermittlung sensibler und im Ernstfall lebensrettender Informationen und Handlungsanweisungen dient vor allem dazu, Kinder für kompetentes Handeln in Notsituationen stark zu machen“, betont KiTa-Leiterin Beate Hüllen.

Gemeinsam mit den Kindern wurden wichtige Themenfelder im Umgang mit Notfällen erarbeitet. Die Kinder wurden dafür sensibilisiert, dass man einen Notfall nicht ignorieren darf, motiviert, um auch als Kind handlungsfähig zu sein und darüber aufgeklärt, in welchen Situationen der Notruf gewählt werden sollte.

Anja Mbakirlis, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit in der Verwaltung, und ihr Kollege Andreas Starnecker, Rettungssanitäter in Ausbildung, hatten eine Menge kindgerechtes Anschauungsmaterial mitgebracht. Gezielte Visualisierungskarten veranschaulichten die Abläufe nach einem Notfall. Handpuppe Leo und die Sanitäterpuppe Andreas simulierten im kommunikativen Rollenspiel mit den Kindern eine konkrete Unfallsituation auf dem Spielplatz in Merbeck. Auf spielerische Weise wurde hierbei geübt, wie man eine verletzte Person anspricht, wie man Hilfe anderer Personen bekommt und es wurde über ein Telefon, auf dem die Kinder die Notrufnummer wählen durften, ein realistischer Notruf simuliert, bei dem die wichtigen W-Fragen von den Kindern beantwortet wurden.

Den Kindern wurde verdeutlicht, wie wichtig es ist, die verletzte Person nicht alleine zu lassen und auf sich aufmerksam zu machen, sobald sie den Rettungswagen hören. Interaktiv wurde mit den Kindern erarbeitet, dass der Rettungswagen mit Blaulicht und Sirene kommt, wodurch alle anderen Verkehrsteilnehmer aufmerksam werden. Weiterführend wurden die eigenen Erfahrungswelten der Kinder einbezogen und sie durften von Erlebnissen mit Notsituationen oder dem Rettungswagen erzählen.

Aber wie geht es weiter mit dem verletzten Leo? Gemeinsam mit einem Kind legte der Rettungssanitäter Leo einen Verband an und erläuterte die Inhalte des Rettungsrucksacks, den alle Kinder begutachten konnten. Das Team des Rettungsdienstes Heinsberg ermöglichte auch Untersuchungen, wie das Messen des Blutdruckes, des Sauerstoffgehaltes im Blut sowie den Herzschlag. Freiwillige Kinder unterstützten dabei, ließen sich die Blutdruckmanschette anlegen oder mit Klebeelektroden verkabeln und waren von den Geräten fasziniert. Das Team brachte für alle Kinder eine Zusammenfassung mit, auf der dargestellt ist, wie man einen korrekten Notruf sendet. Die Kinder wurden dazu angehalten, dies mit ihren Familien zu besprechen. Der Abschluss des erfolgreichen Projektes bildete die Besichtigung eines Rettungswagens.

„Kindern die Angst vor Untersuchungen zu nehmen und sie dafür zu ermutigen, einen Notruf zu tätigen, ist ein wichtiges Ziel dieser Präventionsarbeit“, erklärt KiTa Leiterin Beate Hüllen.