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: Die Radiostimme Theodor Fontanes

: Die Radiostimme Theodor Fontanes

Theodor Fontane – dem großen Klassiker der deutschen Literatur ist am 28. Dezember ab 12.04 Uhr ein Kulturfeature auf WDR 3 gewidmet. Der Rheindahlener Bert Stevens leiht Fontane seine Stimme.

Theodor Fontanes Bücher haben bis heute Bestsellerstatus. Das liegt vor allem an seinen vielschichtigen Frauenporträts. Das Feature macht sich auf die Suche nach dem Geheimnis ihrer Faszination und ihrer Entstehung.

Theodor Fontane wäre am 30. Dezember 200 Jahre alt geworden. Das Kulturfeature reist ins Jahr 1876, das Jahr einer schweren Ehekrise zwischen Fontane und seiner Frau Emilie. Der Grund: Der 57-jährige Fontane, der bis dato als Reporter in London arbeitet, soll erster Sekretär der Akademie der Künste werden. Endlich eine feste Stelle, um die Familie zu ernähren. Seine Frau Emilie, die bereits sieben Kinder zur Welt gebracht hat, ist mehr als erleichtert. Und umso entsetzter, als Fontane alles hinwirft, um Schriftsteller zu werden.

„Es ist bisher gegangen, gut gegangen, und ich sehe nicht ein, warum es nicht weiter gehen soll“, heißt es in einem Brief an seine Frau. Wie immer setzt sich Fontane durch. Wie immer reagiert Emilie auf ihre unnachahmliche Art. Sie schreibt seine Manuskripte ab und spricht ihm Mut zu.

Den kann er auch brauchen, denn anfangs ist Fontane alles andere als ein Erfolgsautor. Dabei schreibt er über ein Thema, das auch damals einiges an Skandalpotential in sich birgt: das Schicksal junger Frauen, die gegen die Gesellschaft aufbegehren. Dann erscheint 1894 „Effi Briest“, endlich der lang ersehnte Durchbruch für den 75 Jahre alten Fontane.

Die Stimme Fontanes – keine leichte Aufgabe für Bert Stevens. „Es ist immer sehr schwierig, als Sprecher einer bedeutenden Persönlichkeit der Zeitgeschichte eine Stimme zu geben“, erklärt der bald 69-Jährige. „Wie der Duktus seines Sprechens war, das Charakteristikum, das weiß wohl keiner zu sagen.“ Aufzeichnungen, an denen sich der Rheindahlener hätte orientieren können, gibt es keine. „Man nimmt halt als Sprecher seine eigene Stimme, aber so, dass es die Gefühlssituation – hier eben Fontanes – wiederspiegelt. Und darum geht es ja auch nur!“