: Neue Lust auf die Altstadt

Netzwerkarbeit leisten, Vereinsprojekte unterstützen und Missstände beseitigen – Stadtteilkoordinator Marius Müller hat ein Fazit gezogen, wie sich die Altstadt in den letzten zwölf Monaten entwickelt hat und welche Projekte und Maßnahmen geplant sind.

Stadtteilkoordinator Marius Müller hat in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Nord gemeinsam mit Frank Helmgens, Leiter des Kommunalen Ordnungs- und Servicedienstes (KOS), und Erik Vorberg, Leiter Gewerbeangelegenheiten, ein Fazit gezogen, wie sich die Altstadt in den letzten zwölf Monaten entwickelt hat. „Wir haben es geschafft, das Negativ-Image der Altstadt in Teilen abzulegen. Das öffentliche Bild über die Altstadt hat sich zum Positiven entwickelt und dieser Trend hält an“, erklärt Marius Müller. Erik Vorberg ergänzt: „Mit Angeboten wie der Kulturküche und dem Waldhausen Astoria, das zukünftig vom Asta der Hochschule Niederrhein ein Anlaufpunkt für die Künstler- und Kreativszene ist, sowie attraktiven Events wie dem Altstadt-Flohmarkt wird die Altstadt mittlerweile auch von einem neuem Publikum wiederentdeckt.“

Ein entscheidendes Problem ist nach wie vor der Leerstand. An der Waldhausener Straße gibt es zwischen Alter Markt und Sternstraße 37 Leerstände, alle in Hand von privaten Eigentümern. „Ich habe mit 22 Eigentümern Gespräche führen können“, berichtet Müller, es sei schwierig. Mit dem Projekt „Vakanz“ sollen Teile des Leerstandes durch Künstler aktiv bespielt werden. Acht Ladenlokale stehen bereits zur Verfügung.

Ziele hat der Stadtteilkoordinator auch für den Dicken Turm: Das historische Gebäude könnte wieder – wie früher – beleuchtet werden. Darüber hinaus wäre es möglich, den früheren Stadtmauerweg, der parallel zur Turmstiege verläuft, und die Mauer wieder instand zusetzen. Müller ist diesbezüglich in Gesprächen mit Gebäudemanagement und mags.

Bewegung gibt es auch in der Wallstraße: Die beschädigten Blumentöpfe und Fahnen sind nicht mehr zu sehen. Im Gespräch mit den Gewerbetreibenden soll jetzt überlegt werden, wie die Straße wieder zu alter Strahlkraft geführt werden kann. Rückenwind erhält der Stadtteilkoordinator durch das neue Quartiersmanagement für Gladbach Westend, das im Mai seine Arbeit offiziell aufgenommen hat.

Der Kommunale Ordnungsdienst zieht ebenfalls ein positives Fazit. Seit Beginn des Jahres hat der KOS bei 707 Einsätzen Präsenz gezeigt. Einsatzschwerpunkte waren neben der Waldhausener Straße auch die Hindenburgstraße (203 Einsätze) und der Europaplatz (131). Helmgens berichtete von einem erhöhten Aggressionspotenzial gegenüber KOS-Mitarbeitern. „Wünschenswert ist eine Funkanbindung für Notfälle und Gefahrensituationen.“ Die Bezirksvertretung nahm die Anregung auf und hat einen Prüfauftrag an die Verwaltung gestellt, inwieweit die entsprechenden Mittel im städtischen Haushalt bereitgestellt werden können.

Der öffentliche Eindruck, dass das Gaststättensterben im Innenstadtbereich anhält, konnte Erik Vorberg nicht bestätigen. Marius Müller: „Die Menschen haben wieder Lust auf ihre Altstadt!“