: Polit-Talk im Hardter Wald

Donnerstag, 5. Dezember, zehn Uhr, im Hardter Wald: Fünf Männer stapfen über den laubbedeckten Waldboden, schauen immer wieder hoch in die Baumwipfel. Und: Sie reden – über den Zustand des Mönchengladbacher Walds. Trockenheit, Pilzbefall, Borkenkäfer, Eschentriebsterben – all das hat dem Wald in den letzten Jahren zugesetzt. Die Frage ist: Wo setzt man an, nicht nur mit der Axt? Und welche Unterstützungsangebote kommen vom Land?

Wenn irgendwo in Mönchengladbach ein Baum umfällt, ist das keineswegs so bedeutungslos wie der „Sack Reis in China“. Der Gladbacher liebt seine Wälder und Baumfällungen beäugt er kritisch. Elf Prozent des Stadtgebiets sind Waldfläche, davon 85 Prozent Laub- und 15 Prozent Nadelbäume. Wenn es dann heißt, dass Trockenheit und Borkenkäfer im Sommer 90 Prozent der Fichten zerstört haben, klingt das für viele erschreckend und nach vielen Baumfällungen.

Für den Mönchengladbacher Landtagsabgeordneten Jochen Klenner – selbst Mitglied in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Anlass, einmal Tacheles zu sprechen über den Zustand des Gladbacher Waldes und mögliche Unterstützung durch das Land. Er lädt Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, zu einem Waldspaziergang mit Mags-Revierförster Werner Stops ein. Ebenfalls mit dabei sind Mags-Vorstand Hans-Jürgen Schnaß sowie Markus Heynckes, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Stadtrat.

In der Forstverwaltung im Hardter Wald berichten Stops und Schnaß über den Zustand des Gladbacher Waldes. Schnaß betont noch einmal, dass die mags ausschließlich kranke Bäume fällt.

Die Zerstörung der Fichten, klärt Stops auf, betreffe Gladbach gar nicht so schlimm. „Im Hardter Wald gibt es zwar größere Einzelflächen, die komplett betroffen sind, aber da Mönchengladbach einen sehr hohen Anteil an Laubbäumen hat, sind unsere Wälder nicht so stark von den jüngsten Schädlingsproblemen betroffen wie andere Gebiete in NRW.“

Die Borkenkäfer sind aber nicht die einzige „Baustelle“ im Wald. Da ist der Pilzbefall, zum Beispiel an den Buchen im Volksgarten, Sturmschäden, das Eschentriebsterben...

Stops erklärt, man müsse „die Probleme breiter angehen“. Bei der Förderung des Landes, die sich aktuell auf die Schäden durch Borkenkäfer konzentriert, gibt es also Nachbesserungsbedarf. Problematisch, so Förster Stops, ist, dass Fördermittel an einen bestimmten Schadensverursacher gebunden sind. Das bedeutet: Förderprogramme werden erst ab einer gewissen Prozentzahl gezahlt. Und da in Gladbach die Fichten nur 3 Prozent der Gesamtfläche ausmachten, falle man raus – und dass obwohl 90 Prozent der hiesigen Fichten befallen seien. Dr. Bottermann kündigt an, sich die Förderkriterien dahingehend noch mal genau anzusehen.

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Bottermann und Klenner berichten abschließend über den Waldgipfel der Landesregierung, auf dem ein 100-Millionen-Euro-Wiederbewaldungsprogramm beschlossen worden sei. „Die Waldgebiete haben eine hohe Bedeutung für die Lebensqualität in unserer Stadt“, betont auch Markus Heynckes.

Klenner, zuständiger Sprecher der CDU-Landestagsfraktion für alle Landesbetriebe, zu denen auch Wald und Holz NRW gehört: „Es ist gut, dass wir die Herausforderungen vor Ort kennengelernt und aus der praktischen Arbeit von Förster Stops gehört haben, wie Fördermitteln effektiv und zielgerichtet eingesetzt werden können.“