1. Mönchengladbach

"MG hilft der Ukraine" bringt RTW ins Kriegsgebiet

RTW als Spende für die Ukraine : Ein robustes „Arbeitstier“

Der Verein „MG hilft der Ukraine“, gerade neu gegründet, ist in kurzer Zeit Teil eines gigantischen Netzwerkes zwischen Ukrainern und deutschen Helfern geworden. Neuester Coup: Der Mönchengladbacher ASB spendet gemeinsam mit der Feuerwehr einen voll ausgestatteten Rettungswagen, den der Verein in den nächsten Tagen in die Ukraine bringt.

Man merkt Hennadiy Kuvshynov an, dass er immer noch bewegt ist. „Sie können sich nicht vorstellen, welche Emotionen der Anruf bei uns ausgelöst hat“, sagt er. „Der Anruf“ war von Maik Hell, Geschäftsführer vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Mönchengladbach, an den neuen Verein „MG hilft der Ukraine“ gegangen und brachte die Zusage, einen voll ausgestatteten Rettungswagen (RTW) für die Ukraine zu spenden. „Die Ankündigung löste bei den Kontaktleuten vor Ort geradezu Euphorie aus“, sagt Karl Sasserath, ehemaliger Bezirksvorsteher von Rheydt und wie Kuvshynov im Vereinsvorstand. „Der Rettungswagen hätte noch verkauft werden können, aber so bekommt er eine besonders sinnvolle Verwendung“, so Hell. Unterstützt wird die Aktion auch von der Mönchengladbacher Feuerwehr mit der dreifachen Ausstattung an Verbrauchsmaterialien für den Rettungswagen.

„Der RTW wird bei uns durch einen schmaleren ersetzt, der für den Einsatz in der Innenstadt besser geeignet ist“, sagt ASB-Vorstandsmitglied Marc Hoffmann. Für den Einsatz in der Ukraine sei der Vorgänger aber bestens geeignet, „ein robustes Arbeitstier“. Von Beatmungsgerät über Defibrillator, Absaugpumpe, Vakuummatratze, Schaufeltrage bis zum Traumarucksack ist alles drin, was in einen Rettungswagen gehört. „Mein Sohn Dmytro wird ihn zusammen mit einem Kumpel, der einen Lkw-Führerschein hat, in die Ukraine fahren“, sagt Hennadiy Kuvshynov. Der RTW soll in der Nähe der Front im Donbas zum Einsatz kommen.

Die Überführung des Rettungswagens ist die fünfte Hilfslieferung des Vereins (Extra-Tipp berichtete). Zuvor waren mehrfach – unter anderem mit Hilfe der Städtischen Kliniken – Medikamente, Lebensmittel, medizinische Geräte und zuletzt Flüssignahrung für Operierte im Wert von 35 000 Euro in die Ukraine gebracht worden. „Wir helfen auf Abruf“, sagt Karl Sasserath. Gleichzeitig sammelt der Verein auch Spendengelder für die Herstellung von kugelsicheren Schutzwesten und für den Kraftstoff für die Lieferungen in die Ukraine.