1. Mönchengladbach

NABU-Arbeitskreis Amphibien und Reptilien Mönchengladbach

NABU-Arbeitskreis Amphibien und Reptilien im Einsatz : Wenn‘s wieder Frösche regnet

Die Mitglieder des NABU-Arbeitskreises Amphibien und Reptilien (AKAR) sind aktuell stets in WhatsApp-Rufbereitschaft. Denn wenn es rund um den Herzpark wieder mal „Frösche regnet“, sind schnelle Rettungsaktionen angesagt.

Sie sind keine Ärzte in Rufbereitschaft, aber wenn bei den zurzeit 35 Helfer*innen aus der AKAR-WhatsApp-Gruppe die Nachricht „Ich brauche Hilfe am Herzpark“ aufploppt, ist Eile geboten, denn es geht um Leben und Tod, und das tausendfach.

„Jedes Jahr, wenn die aus Kaulquappen entwickelten Jungfrösche und -kröten an Land gehen, kommt es zum sogenannten Froschregen“, erklärt NABU-Pressesprecher Michael Thissen die aktuelle Lage. Froschregen nennt man auffällige Wanderereignisse von Fröschen und Kröten, das heißt, wenn plötzlich – gerade bei Regen nach längerer Trockenzeit – viele Hundert bis Tausende Jungtiere gemeinsam das Gewässer verlassen und in ihre Landlebensräume wandern.“ Ganze Wege und Flächen seien dann oft von den Jungamphibien komplett bedeckt.

Besagten Froschregen hat es in den letzten Tagen gleich mehrfach gegeben. Helfer*innen, die in der Nähe vom Herzpark wohnen und ein wachsames Auge haben, schicken dann immer eine Nachricht in die WhatsApp-Gruppe. „Jeder weiß sofort, was zu tun ist“, erklärt Helferin Britta Kahler.

Und so marschieren alle, die können, sofort los, um die kleinen Kröten einzusammeln und sicher über die Straße zu bringen. „Keine leichte Aufgabe“, sagt Michael Thissen dazu, „denn die Tiere sind winzig und schwer zu erkennen.“ Nur etwa halb so groß wie eine 1-Cent-Münze ist eine Jungkröte, wenn sie das Gewässer verlässt. Doch die Helfer*innen haben ein gutes Auge bewiesen: Allein von Montag, 20. Juni, bis 27. Juni, haben sie, zum Teil bei strömendem Regen, rund 13 400 Jungkröten eingesammelt und gerettet. Außerdem einige erwachsene Erdkröten.

Glück für die Kröten – und ein gutes Gefühl für Helfer wie Helmut Gathen, der erzählt: „Ich habe mich immer schon für Natur und Umwelt interessiert. Nach meinem Rentenbeginn habe ich mehr Zeit, mich zu engagieren. Da kam der NABU-Aufruf zum Krötenschutz gerade richtig. So viele Tiere mit so wenig Aufwand zu retten, und das in einer supernetten Truppe, macht sehr viel Freude.“

Für Britta Kahler ist es die helle Freude, „die Entwicklung mitzuverfolgen, erst die erwachsenen Kröten rüberzutragen, wo sie ablaichen, und dann kleine Kröten wieder zurücktragen“. Für sie jedenfalls steht fest: „Einmal Krötenretten – immer Krötenretten!“