1. Mönchengladbach

Tieroase und andere Tierschutzvereine in Not

Immer höhere Kosten bringen Tierheime ans Limit : Tierschutz – unbezahlbar?

Heizung, Strom, Lebens-/Futtermittel – alles wird immer teurer. Zum 22. November sind auch noch die Tierarztkosten gestiegen. Nicht nur mancher Tierbesitzer stößt an seine finanziellen Grenzen. Viele Tierschutzvereine bangen um ihre Zukunft. „Wird Tierschutz unbezahlbar?“, fragt der Extra-Tipp Irmtraud Schweitzer vom Team Pro Animal e.V.

Fussel, Fine, Conner, die anderen sieben Hunde und rund 25 Katzen in der Tieroase Bettrath haben Glück: Statt in ungeliebter oder gar verwahrloster Haltung vor sich hinzuvegetieren oder gar auf einer Tötungsstation im Ausland auf ihr Ende zu warten, bekommen sie hier in der Tieroase Bettrath Liebe, Wärme, Futter, Zuwendung. Doch wie lange noch, jetzt, da zu allem Übel auch noch die Tierarztkosten steigen?

„Das werden wir in diesem Monat zu spüren bekommen“, sagt Irmtraud Schweitzer, die – wie auch der Deutsche Tierschutzbund – befürchtet, dass aufgrund finanzieller Nöte mehr Tiere ins Tierheim gebracht oder ausgesetzt werden. Umfragen zufolge befürchten vier von 100 Tierbesitzern in Deutschland, ihr Haustier wegen der mit der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) je nach Leistung um bis zu 150 Prozent gestiegenen Tierarztkosten abgeben zu müssen.

Dabei ist die Lage schwierig genug. „Abgesehen von unseren treuen Unterstützern, geht das allgemeine Spendenaufkommen deutlich zurück“, stellt Schweitzer fest. „Außerdem vermitteln wir weniger Tiere, weil viele jetzt überlegen: Können wir uns ein Tier überhaupt leisten?“

Noch ein großes Problem, so Schweitzer, sei die steigende Zahl verwilderter Hauskatzen. Die neue GOT mache es ehrenamtlichen Tierschutzvereinen noch schwerer, warnt auch Die Linke und drängt auf eine Lösung, die die Vereine befähigt, die Katzen zu fangen und vorübergehend in Obhut zu nehmen, um sie kastrieren zu lassen.